Händler beschweren sich über Kreditkarten-Gebühren 

Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) will die Kreditkartenfirmen zwingen, ihre Gebühren beim Einkaufen per Karte deutlich zu senken. Deshalb hat der HDE jetzt Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt. Das geht aus einem Bericht von "Welt online" hervor.

Fast eine halbe Milliarde Euro kostet Einzelhändler die teuerste Form des Plastikgeldes bisher pro Jahr. Für kleine Unternehmen, die nur wenig Umsatz mit den Kreditkarten machen, fallen dabei viel höhere Kosten an als bei den großen Handelsketten. Diese bekommen zum Teil über 50 Prozent Rabatt und müssen nur etwa rund 1,5 Prozent des Verkaufspreises als Gebühr entrichten.

Bisher müssen dagegen kleinere Geschäfte für Zahlungen per Kreditkarte bis zu 4 Prozent des Rechnungsbetrages als Gebühren an die Kreditkartenorganisationen abführen. Zahlt jemand stattdessen mit der EC-Karte, sind es nur 0,3 Prozent. Das bedeutet, für den gleichen Verkauf können zwischen 30 Cent und vier Euro fällig werden, je nachdem welche Karte der Kunde zückt.

Die Gebührenregelungen von Kreditkartenunternehmen und Banken untereinander seien undurchschaubar und wettbewerbsfeindlich, klagen deshalb die Händler. Besonders merkwürdig wird die Preisgestaltung, vergleicht man sie mit den Preisen für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. Die Europäischen Kommission hat Visa bereits dazu verpflichtet, die Kosten für diesen Bereich auf 0,7 Prozent zu reduzieren. So kann das Unternehmen einem Geschäft in Deutschland doppelt so hohe Gebühren abverlangen wie einem Laden in Spanien oder Südafrika – für Verkäufe an den gleichen Kunden.

"Diese Kosten müssten doch niedriger sein als die bei Auslandsrechnungen. Da zeigt sich reine Willkürlichkeit", ärgert sich HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel. In anderen Ländern, etwa in Großbritannien und Spanien wurden die Kreditkartenorganisationen und Banken schon zu drastischen Preissenkungen gezwungen, sagte er weiter. Die Verbandsjuristen argwöhnen, dass die Kreditkartenfirmen Belastungen in die Gebühren einrechnen, die für das schlichte bargeldlose Bezahlen gar nicht notwendig sind: etwa Versicherungsgebühren oder Kosten für das Anwerben neuer Mitgliedern.

Bisher werden nur fünf Prozent der Einkäufe im deutschen Einzelhandel per Kreditkarte gezahlt. Sollten die Einzelhändler vor dem Bundeskartellamt mit ihrem Begehren Erfolg haben, dürften wieder mehr Ladenbesitzer die Kreditkarte akzeptieren. Binnebößel versteht deshalb auch den Widerstand von Banken und Kreditkartenorganisationen nicht: "Denn bei niedrigeren Gebühren würden sie sicherlich von höheren Kartenumsätzen profitieren", meint er.

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