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Riester-Sparer beantragen ihre Zulagen nicht 

Insgesamt verzichtet rund ein Drittel aller Riester-Sparer auf die staatlichen Zulagen, weil sie die Anträge dafür nicht ausfüllen. Dabei sind diese Rentenverträge gar keine besonders gute Anlageform, wenn man die Zulagen nicht mitrechnet. Wie WELTonline berichtet, fehlen für das Jahr 2004 noch rund 1,4 Millionen und für das Jahr 2005 noch 1,9 Millionen Anträge.

Allein für das Jahr 2004 hat das Bundesfinanzministerium 200 Millionen Euro im Budget behalten, die eigentlich für die Riester-Zulagen eingeplant waren. Für das Jahr 2005 beläuft sich die Ersparnis derzeit noch auf rund 350 Millionen Euro. Und auch wenn die Anleger noch bis Ende des Jahres Zeit haben, die Formulare für 2005 auszufüllen: Die Aussicht, dass noch viele Anträge eingehen, ist gering. Das ergibt sich laut WELTonline aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre.

Die Gründe für die Säumigkeit reichen von 'Der Antrag ist zu kompliziert' bis hin zu 'Ich habe das Produkt nicht vollständig verstanden'", sagt der Riester-Experte bei der Allianz Leben, Detlef Haacker. Viele beantragten auch deshalb keine Zulagen, weil sie denken, für sie sei nur der Steuervorteil lukrativ. Auch das ist ein Irrtum: Denn die staatlichen Zulagen werden von der Steuerersparnis abgezogen. Wer also keine Zulagen beantragt, verschenkt Geld.

Das summiert sich für eine Familie mit zwei Kindern im laufenden Jahr auf 504 Euro. Von 2008 an würde die Familie Jahr für Jahr auf insgesamt 678 Euro verzichten. In den kommenden zehn Jahren summiert sich der Verlust auf 6780 Euro. Mit Zinsen und Zinseszinsen werden daraus fast 9000 Euro. Ab 2008 wird der Verlust noch größer, denn für jedes neu geborene Kind ab 2008 erhalten Eltern eine Zulage von 300 Euro. Azubis werden einen Extra-Bonus von 100 Euro erhalten.

Ein weiteres Problem: Nur 63 Prozent der Riester-Sparer zahlten 2004 ausreichend hohe Beträge in ihren Vertrag ein, um die volle Förderung zu bekommen, so eine Statistik der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA). Denn seit der Einführung der Riester-Rente steigt der Jahresbeitrag, den Sparer in ihren Vertrag einzahlen müssen, um die volle Zulage zu erhalten. In den Jahren 2002 und 2003 mussten Anleger lediglich ein Prozent ihres Vorjahresbruttoeinkommens investieren, 2004 stieg der Mindestbeitrag auf zwei Prozent, heute liegt er bei drei Prozent - abzüglich der Zulagen. Wer weniger einzahlt, erhält die Zulagen nur anteilig.

"Vielen Sparern werden die Riester-Produkte anscheinend aufgeschwatzt", nennt der Altersvorsorge-Experte bei der Verbraucherzentrale Bremen, Arno Gottschalk, einen weiteren möglichen Grund dafür, warum so viele Riester-Sparer keinen Zulagenantrag stellen und auf die Extras vom Staat verzichten. Auch dürften für einige Sparer die zu entrichtenden Beiträge zu hoch sein. Dabei werde die Förderrente ohne Zulagen zu einer Verlustrente, so Gottschalk weiter. Denn das eingezahlte Geld müsse zweimal versteuert werden – einmal vor der Einzahlung und dann bei der Auszahlung. Fazit von Gottschalk: "Wer auf Zulagen oder Steuerersparnisse verzichtet, macht kein gutes Geschäft."

Dabei müssen die Riester-Sparer seit dem Jahr 2004 nicht mehr Jahr für Jahr die Zahlung vom Staat beantragen. Es reicht, einen so genannten Dauerzulagenantrag zu stellen. Die Zulagen fließen dann regelmäßig - ohne weiteres Zutun. "Der Sparer muss sich nur dann melden, wenn sich etwas an seinen familiären Verhältnissen ändert", sagt Experte Gottschalk.

Mehr Infos und Ratschläge rund ums Riestern finden Sie auf www.banktip.de.

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