Deutsche Unternehmen haben seit 2006 ein Viertel ihres Werts verloren, vor allem bei Finanzdienstleistern läuft es nicht gut. Von Februar 2006 bis Oktober 2008 fiel der Börsenwert der 300 größten deutschen Firmen um 285,2 Milliarden Euro auf nun 824,6 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse-Coopers (PwC) hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Erhoben haben die PwC-Fachleute dabei die so genannte Marktkapitalisierung. Diese zeigt nach Angaben der Zeitung an, wie viel ein Unternehmen zu einem bestimmten Stichtag an der Börse wert ist. PwC wählte dafür den 17.Oktober 2008. Das war der bisher tiefste Stand innerhalb des Jahres 2008 für die Marktkapitalisierung der 300 größten Firmen. Der Wert hat sich seither nicht nennenswert geändert.
Nicht nur gebe es im Vergleich zum Februar 2006 eine deutliche Verringerung des Börsenwertes der Unternehmen, sondern auch klare Veränderungen hinsichtlich ihrer Platzierung, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Die größten Verlierer seien dabei nach eigenen Angaben die Finanzdienstleister. Deren Aktienkurse brachen infolge der weltweiten Finanzkrise zum Teil stark ein. So gab die Commerzbank zehn Plätze ab und liegt nun auf Rang 26; die Deutsche Bank rutschte vom sechsten auf den 13. Rang. Die großen Versicherungskonzerne Allianz und Münchener Rück verloren dagegen nur einen Platz. Allerdings sank der Börsenwert der Allianz dennoch um fast 40 Prozent, der der Münchener Rückversicherung um mehr als ein Viertel.
Dass sich eine angeschlagene Bank wie die Commerzbank noch auf den vorderen Plätzen halten könne, liege daran, dass andere Unternehmen komplett die Top-300 verlassen mussten. Insgesamt verschwanden 39 Unternehmen aus ihrem Börsen-Index, viele von ihnen wurden von ausländischen Investoren aufgekauft, schreibt die Zeitung. Wie zum Beispiel die Hypo-Vereinsbank, die mittlerweile zur italienischen Unicredit gehört.
