Obwohl neun von zehn Banken ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder eher gut beurteilen, wollen dennoch viele von ihnen Stellen abbauen. Vor allem Großbanken wollen über den Personalabbau ihre Kosten senken. Das ist ein Ergebnis aus dem "Bankenbarometer" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, über das "Focus-Money" in seiner Onlineausgabe berichtet.
Kosten senken durch Stellenabbau
Demnach wollen 71 Prozent der 120 im Juni befragten Kreditinstitute ihre Kosten durch Stellenabbau verringern. Nur jedes zehnte Kreditinstitut dagegen plane, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, schreibt "Focus-Money".
86 Prozent der befragten Bankmanager sehen einer positiven Entwicklung der Bankgeschäfte im laufenden Jahr entgegen. (Ende 2008: 67 Prozent). Dass weitere Banken unter den staatlichen Rettungsschirm schlüpfen und Milliardenhilfe in Anspruch nehmen, erwarten jetzt nur noch 60 Prozent der befragten Führungskräfte. Ende 2008 waren es noch 93 Prozent.
Strengere Vergabe von Krediten
Gut die Hälfte der befragten Bankmanager rechnet damit, dass die Kreditvergabe an Unternehmen in den kommenden sechs Monaten restriktiver werde, heißt es in der Umfrage. "Angesichts der zunehmenden Zahl von Insolvenzen und der schlechten Konjunkturentwicklung steigt das Risikobewusstsein der Banken weiter, was sich in intensiveren Kreditwürdigkeitsprüfungen niederschlägt", sagte Dirk Müller-Tronnier von Ernst & Young gegenüber "Focus-Money". Dies gelte insbesondere bei Krediten mit langer Laufzeit und hohen Kreditsummen.
Mehrheit glaubt an Beruhigung auf dem Finanzmarkt
Laut der Umfrage glaubt eine große Mehrheit der Befragten, dass die Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken grundsätzlich zu einer Beruhigung auf den internationalen Finanzmärkten führen werden. 70 Prozent der Banken gehen laut Ernst & Young davon aus, dass sich die Lage "mit Einschränkungen" langfristig beruhigen werde. 15 Prozent gehen sehr sicher von einer nachhaltigen Beruhigung aus.