Zollgewerkschaft warnt vor höherer Tabaksteuer 

Der Bundesvorsitzende des BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Klaus H. Leprich hat in einer Anhörung vor dem Finanzausschusses des Bundestags vor einer Zunahme des Zigarettenschmuggels gewarnt. Leprich spielt damit auf die beschlossene Erhöhung der Tabaksteuer an.

Tabaksteuer: Einnahmen stagnieren trotz Erhöhungen

Tabaksteuererhöhungen brächten keine Steuermehreinnahmen, sondern eher eine Zunahme des Zigarettenschmuggels. Trotz der fünf Tabaksteuererhöhungen zwischen 2002 und 2005 würden die Einnahmen zwischen 13 und 14 Milliarden Euro stagnieren, heißt es in einer BDZ-Mitteilung.

Jede zweite Zigarette in Berlin unversteuert

Der Absatz versteuerter Zigaretten sei in Deutschland von 143 Milliarden Stück im Jahr 2002 auf 85 Milliarden im vergangenen Jahr gesunken. Hingegen seien in der Region Oder-Spree 60 Prozent der Zigaretten nicht versteuert, in Berlin 54,8, im Ruhrgebiet 17,8 und in München 16,1 Prozent, rechnet der BDZ vor.

Zollgewerkschaft fordert einheitliche Zigarettenpreise

BDZ-Chef Leprich forderte von der Politik mehr Personal für den Zoll. Ziel müsse es außerdem sein, EU-weit die Preise für Zigaretten anzugleichen, nur dann werde der Zigarettenschmuggel über europäische Grenzen hinweg uninteressant.

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