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Hedgefonds - riskant aber gewinnbringend 



Hedgefonds - Merkmale und Anlagestrategien

Das englische Wort "Hedge" bedeutet übersetzt Hecke und die ist vor allem bei Kleingärtnern als Mittel zur Grenzziehung beliebt. Mittels "hedging" (eingrenzen, einzäunen) versuchten Händler bereits im 17. Jahrhundert, einer ungünstigen Preisentwicklung der von ihnen gehandelten Rohstoffe zu begegnen, das Risiko also einzugrenzen. Die heutigen Hedgefonds sind eher auf maximale Profite aus und haben daher mit dem ursprünglichen Absicherungsgedanken nicht mehr allzu viel gemein.

Der Australier Alfred Winslow Jones gilt als Begründer der Hedgefonds. Er suchte nach einer Möglichkeit, an der Börse auch bei fallenden Kursen Geld zu verdienen. Seine Idee: Man leiht sich Aktien von Unternehmen, deren Kurse vermutlich fallen. Die Aktien werden an der Börse sofort wieder verkauft. Nun heißt es warten und auf fallende Kurse hoffen. Wenn der Kurs im Keller ist, kauft man die Aktien wieder billig ein und gibt sie dem Verleiher zurück. Abzüglich der Leihgebühr streicht man die Spanne zwischen Verkaufs- und Rückkaufspreis als Gewinn ein. Durch die Kombination von Aktienkauf und -verkauf konnte Jones einen Teil des üblichen Marktrisikos ausschalten. Gleichwohl ist das Wetten auf steigende oder fallende Kurse hochspekulativ. In diesem Vabanquespiel-Charakter liegt denn auch eines der Hauptrisiken von Hedgefonds.

Die Aktien, die von Hedgefonds verkauft und dann wieder eingekauft werden, haben diese eigentlich gar nicht. Sie sind nur geliehen. Man spricht deshalb auch von Leerverkauf oder "short go". Dies ist ein charakteristisches Merkmal dieser Anlageform. Um die Wirkung ihrer Investitionen noch zu verstärken, leihen sich Hedgefonds Unmengen von Geld und finanzieren damit ihre Geschäfte. Der verstärkte Einsatz von Kreditmitteln ist ein weiteres Charakteristikum dieser Fonds und wird mit dem Wort Leverage (Einfluss, Hebel) bezeichnet.

Ein Hedgefonds muss aber nicht immer nur Aktien kaufen und leer verkaufen. Daneben können sie in alle möglichen Finanzprodukte investieren. Hierzu gehören Anleihen, Rohstoffe, Optionen, Devisen und sogenannte Futures. Durch die Freiheit in der Wahl der Anlageform unterscheiden sie sich erheblich von herkömmlichen Fonds. Auch die bereits erwähnte Kreditaufnahme ist "normalen" Fonds nicht gestattet. Über das Risiko für den Anleger entscheidet meist die Anlagestrategie des Hedgefonds. Mittlerweile gibt es mehr als 20 verschiedene Strategien, die von einem relativ geringen Wagnis für den Anleger bis zur hochspekulativen Anlage reichen. Die vier wichtigsten sind:

  • Relative Value/Arbitrage
    Hierbei werden Aktien an einer Börse (z.B. London) gekauft und an einer anderen Börse (z.B. Frankfurt) wieder verkauft. Da die Wertpapiere nicht an allen Börsen zu exakt gleichen Preisen gehandelt werden, können sich so Gewinne ergeben.

  • Event Driven
    Es wird auf bestimmte Ereignisse (Firmenfusionen etc.) spekuliert und versucht, daraus Gewinn zu schlagen.

  • Global Makro
    Hier wird auf die Entwicklung sämtlicher Anlageformen gewettet, in die Hedgefonds investieren können. So kann man neben der Entwicklung eines Aktienindexes z.B. auf den Preis von Braunkohle in einem halben Jahr wetten.

  • Long/Short Equity
    Hiermit wird das Kaufen und leer Verkaufen vermeintlich über- bzw. unterbewerteter Aktien bezeichnet.

Durch die freie Wahl der Anlageform sind Hedgefonds eine reizvolle Anlagealternative, da sie im Gegensatz zu reinen Aktienfonds relativ unabhängig vom Kapitalmarkt agieren können. Diese Flexibilität macht sie zu einer renditeträchtigen Anlageform. Da die Palette von konservativ bis hoch spekulativ reicht, sollte immer erst nach fachkundiger Beratung und nur ein geringer Teil des Vermögens in Hedgefonds investiert werden.

Die große Flexibilität von Hedgefonds ist auch gleichzeitig deren Nachteil. Dadurch, dass es keine Reglementierungen bei den Anlageformen gibt, kann der Anleger weder auf Transparenz noch auf einen effektiven Schutz vor dem Totalverlust seines Kapitals hoffen. Hinzu kommt, dass die Kosten bei Hedgefonds relativ hoch sind. Die Ausgabeaufschläge sind höher als bei normalen Aktienfonds und die Vergütungen für die Fondsmanager sind zwar meist erfolgsabhängig, dafür aber auch bedeutend höher, als bei anderen aktiv gemanagten Anlageformen.

In Deutschland haben alle großen Finanzdienstleister Hedgefonds-Zertifikate im Angebot. Der größte Hedgefonds-Anbieter dürfte die Kooperation Dresdner Bank/Allianz mit einem Anlagevolumen von knapp 400 Millionen Euro sein.

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