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So funktionieren CFD 

Contracts for Difference (CFD) versprechen riesige Gewinne bei minimalem Einsatz. Aber auch das Verlustrisiko ist hoch bei diesen Papieren. Banktip erklärt, was CFDs sind.

Stellen Sie sich vor, sie könnten am Aktienmarkt spekulieren, ohne Aktien zu kaufen. Wäre doch toll, oder? Kaum Geld eingesetzt, aber den vollen Gewinn eingestrichen. Genau das versprechen Contracts for Difference (CFD). Das Gewinnversprechen birgt allerdings schon das Risiko in sich: Wenn die Wette auf den Kurs schief geht, dann hat der Aktionär seine Aktien. Der Käufer eines CFD hat hingegen sein eingesetztes Geld verloren.

Achtung! CFD sind hochspekulativ

Bevor wir klären, was CFD sind, halten wir zunächst fest, was diese Papiere nicht sind: Sie sind keine soliden Geldanlagen. Sie sind hochspekulative Wetten auf Kursentwicklungen, bei denen Anleger viel gewinnen und alles verlieren können. CFD werden nur zu Handelszeiten der Börsen gehandelt. Wer vergisst seine Positionen auf dem CFD-Konto über Nacht und übers Wochenende zu schließen, kann sich im schlimmsten Fall um Haus und Hof bringen.

So funktionieren CFD

Contracts for Difference sind - wie der Name sagt - Verträge auf eine Differenz, die ein Anleger mit seiner Bank abschließt. Eine Wette auf Kursentwicklungen. Über einen Hebel kann der Anleger bei gleichem Kapitaleinsatz viel mehr aus seinem Geld machen als wenn er es direkt in Aktien anlegen würde. Außerdem lassen sich CFD auch auf sinkende Kurse abschließen. Außerdem können Anleger CFD auch auf Rohstoffe, Währungen, Futures oder Indices abschließen.

Der Hebel bestimmt den Gewinn

Das Geheimnis liegt im Hebel. In der Regel bekommen Anleger Hebel zwischen 5 und 100 angeboten. Um zu investieren, hinterlegt ein Anleger sein Kapital als sogenannte Margin. Nach der Margin und dem Hebel errechnet sich der Gewinn. Die comdirect bank, die diese Papiere derzeit stark bewirbt, erklärt CFD mit einem einfachen Beispiel.

 

Beispiel: Ein Anleger hat 1.000 Euro und möchte am Aktienmarkt spekulieren. Er kann wählen zwischen einem Investment direkt in Aktien sowie zwischen CFD mit den Hebeln 10 und 100. Gehen wir davon aus, dass der Kurs der zugrundeliegenden Aktie um 5 Prozent steigt.

1. Bei der Aktie kauft der Anleger Aktien im Wert von 1.000 Euro an. Da die Aktie keinen Hebel besitzt, ist das gehebelte Kapital gleich dem eingesetzten Kapital: 1.000 Euro. Das bedeutet gleichsam eine Margin von 100 Prozent. Steigt jetzt der Kurs der Aktie um 5 Prozent, hat der Anleger 50 Euro verdient.

2. Wählt der Anleger den Hebel 10, dann beträgt das gehebelte Kapital das Zehnfache des eingesetzten Kapitals: 10.000 Euro. Das bedeutet, der Anleger hat eine Margin von einem Zehntel oder 10 Prozent hinterlegt. Steigt der Kurs der Aktie um 5 Prozent, verdient der CFD-Anleger 500 Euro.

3. Mit dem Hebel 100 hebelt der Anleger das 100-fache seines eingesetzten Kapitals: 100.000 Euro. Das bedeutet, dass der Anleger eine Margin von einem Hundertstel oder 1 Prozent hinterlegt. Nehmen wir auch hier einen Kursanstieg von 5 Prozent an, dann hat der Anleger mit 1.000 Euro sagenhafte 5.000 Euro verdient.

Um denselben Gewinn zu erzielen wie ein Aktionär, muss der CFD-Anleger bei Hebel 10 nur ein Zehntel (100 Euro), bei Hebel 100 sogar nur ein Hundertstel (10 Euro) des Kapitals einsetzen, das der Aktionär benötigt. Das Besondere an CFD: Der Anlager kann mit ihnen sogar auf fallende Kurse setzen. Er verdient dann, wenn der Kurs einer Aktie oder eines Index fällt. CFD können jederzeit geschlossen werden.

Risiken von CFD

Der Hebel kann allerdings auch zurückschlagen. Er wirkt wie bei jeder Wette natürlich ebenso gegen den Anleger wie für den Anleger. Weil ein Anleger in CFD allerdings nur wenig Kapital einsetzt, können schon geringe Kursverluste zu einem Totalverlust führen. Übersteigt der Verlust die Margin, kann der Anleger sogar zum Nachschießen von Geld gezwungen sein. Das geschieht automatisch durch die Bank. Sie erhöht aus dem Kapital auf dem Depotkonto einfach die Margin. Und darüber hinaus!

WICHTIG! Achten Sie darauf, dass Ihre Bank eine automatische Schließung des CFD-Kontos vorsieht, wenn das hinterlegt Kapital ausgeht. Dann ist nämlich beim Totalverlust des hinterlegten Kapitals Schluss.

Eine solche automatische Schließung sehen beispielsweise das Sparkassenangebot über S-Broker und das CFD-Angebot der comdirect bank vor. Die comdirect bietet sogar eine Verlustversicherung. Dabei garantiert die Bank, dass über die Margin hinaus keine Verluste eintreten. Dafür darf man dann auch nur mit Hebel 5 handeln.

Wer vergißt, das Konto übers Wochenende zu schließen, kommt in Teufels Küche

Richtig böse Überraschungen kann sich einhandeln, wer vergisst, die Positionen auf dem CFD-Konto über Nacht oder gar übers Wochenende offen zu lassen. Nehmen wir an, der Kurs stürzt übers Wochenende in den Keller. Am Montag bei Beginn der Handelszeit registriert die Bank, dass ein Verlust entstanden ist. In diesem Fall ist es für eine automatische Positionsschließung zu spät. Wenn der Verlust nun das Kapital auf dem CFD-Konto übersteigt, dann haftet der Kontoinhaber mit seiner gesamten Habe.

Wenn CFD, dann nur mit Sicherheitsgurt und Airbag

Für Anleger gilt also: Wenn überhaupt CFD, dann nur mit Sicherheitsmaßnahmen. So bietet die comdirect bank beispielsweise eine kostenlose Risikobegrenzung. Wer eine Risikobegrenzung vereinbart, kann allenfalls seine Margin verlieren. Dafür kann er aber auch nur mit kleinen Hebeln arbeiten. Die comdirect bank bietet CFD-Anlegern, die sich für die Risikobegrenzung entschieden haben, lediglich Hebel 5 an. Dafür garantiert die Bank dem Kunden, dass ihm keinerlei Nachschusspflichten entstehen.

Wer bei CFD einen höheren Hebel anwenden will, sollte eine automatische Positionsschließung vereinbaren - wenn die Bank dies anbietet. Sie tritt dann in Kraft, wenn die Verluste die Margin überschreiten. Auch hier gilt: Über Nacht und erst recht übers Wochenende alle Positionen schließen.

Fazit: CFD ist nur etwas für Day Trader

Der CFD ist hochspekulatives Instrument. Er ist keine Alternative zu Investmentfonds, Tagesgeld oder Festgeld. Im Vergleich zu CFD ist der Besuch in einer Spielbank geradezu harmlos. Den hohen Gewinnchancen von CFD stehen gewaltige Risiken gegenüber. Mit CFD können sich unerfahrene Anleger leicht hohe Schulden einhandeln.

5 Tipps für den Handel mit CFD

  1. Der CFD ist nichts für den normalen Geldanleger, der sein Geld sicher verwahren und ein wenig Rendite erzielen möchte.
  2. Selbst erfahrene Zocker unter den Anlegern sollten nur Geld einsetzen, das sie jederzeit entbehren können. 
  3. CFD nur mit Sicherheitsgurt. Eine automatische Positionsschließung sollte es mindestens sein.
  4. Finger weg von CFD bei Banken, die solche Sicherheitsinstrumente nicht anbieten.
  5. Auf dem Depotkonto, über das man den CFD abschließt, sollten nur Beträge liegen, die man zur Not auch für den CFD einsetzen würde. 

 

 

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