Niedrigster Zimmerpreis, höchstmögliche Zimmerverfügbarkeit und günstigste Buchungs- und Stornierungsbedingungen: Mit diesen Vertragsklausen für Hotels auf der Internetseite Booking.com ist jetzt Schluss. So entschied das Bundeskartellamt.
Deutschlands größtes Hotelbuchungsportal darf Hotels nicht mehr dazu verpflichten ihm die günstigsten Preise zu garantieren. Booking.com muss bis 31. Januar 2016 die Bestpreisklauseln aus seinen Verträgen mit deutschen Hotels streichen. Nach Ansicht des Bundeskartellamtes verstoßen diese Klauseln gegen den Wettbewerb.
Dem Wettbewerber HRS hatte das Kartellamt die Bestpreisklausen bereits verboten. Nun trifft es auch Booking.com. Das Unternehmen bot dem Bundeskartellamt zunächst noch eine Abschwächung seiner Klauseln an, formulierte im Sommer sogenannte "enge Bestpreisklauseln". Doch das Kartellamt lehnte ab.
Bundeskartellamts-Chef Andreas Mundt: "Auch diese sogenannten engen Bestpreisklauseln beschränken sowohl den Wettbewerb zwischen bestehenden Portalen als auch den Wettbewerb zwischen den Hotels selbst."
Die Klauseln würden nach Ansicht des Kartellamtes die Preissetzungsfreiheit der Hotels auf ihren eigenen Online-Vertriebskanälen verletzen. Auch wäre kein erkennbarer Vorteil für den Verbraucher damit verbunden.
Im Januar 2015 hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf die Entscheidung des Bundeskartellamtes bei HRS bestätigt. Jetzt kann Booking.com beim OLG Düsseldorf Beschwerde einlegen und gegen die sofortige Vollziehbarkeit einstweiligen Rechtsschutz beantragen.
Als nächster könnte Wettbewerber Expedia daran glauben. Auch hier läuft ein Verfahren wegen der Bestpreisklauseln.
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