Gestern einigten sich die Mitgliedsstaaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf Milliardenkredite für Island. Als Bedingung muss Island Garantien für die Einlagen ausländischer Bankkunden übernehmen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, könnten die 30.800 deutschen Kunden der Kaupthing-Bank womöglich doch noch ihr Geld in voller Höhe zurückerhalten.
Die geschädigten Anleger mussten zwischenzeitlich sogar um die Garantie der isländischen Einlagensicherung bangen. Diese sieht die Erstattung von Einlagen in Höhe von 20.887 Euro pro Kunde vor. Unklar war bisher, ob der Fonds über ausreichend Geld verfügte, damit den deutschen Kunden ihr Geld zurück erstattet werden konnte. Denn neben der Kaupthing Bank gingen noch zwei andere große isländische Banken bankrott und so vergrößerte sich die Anzahl der Anleger, die entschädigt werden mussten, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Nun gelte es aber als sicher, dass deutsche Kaupthing-Kunden ihre Einlagen bis zur Garantiegrenze zurückbekommen, erfuhr das Blatt aus Verhandlungskreisen. Eventuell könnten sogar die ausstehenden Beträge von 300 Millionen Euro vollständig abgedeckt werden, heißt es zudem nach eigenen Angaben in Kreisen des Bundesministerium und des isländischen Einlagenfonds.
Rechtlich sei das durchaus möglich, erklärt Frank-Christian Pauli vom Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV): "Das isländische Recht sieht eigentlich vor, dass Kunden 100 Prozent ihrer Einlagen zurückerstattet bekommen." Eventuell könne die benötigte Summe für eine Entschädigung über die Garantiesumme hinaus durch einen Kredit an den Sicherungsfonds zur Verfügung gestellt werden.
Kunden der Kaupthing-Bank können laut Pauli noch bis zum 31. Dezember ihre Ansprüche beim isländischen Einlagenfonds anmelden. Pauli empfiehlt, dem ausgefüllten Formular die Kopie eines Kontoauszugs beizulegen. Derzeit verschickt Kaupthing an alle deutschen Kunden aktuelle Kontoauszüge. Den isländischen Regeln zufolge könnten die deutschen Kunden mit der Rückzahlung ihrer Einlagen innerhalb von drei Monaten rechnen.
Das notwendige Formular und die Kontaktadresse finden Betroffene auf der Website des Sicherungsfonds.
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