Der Bilanzbetrug des italienischen Konzerns Parmalat könnte nun neben italienischen Banken auch anderen ausländischen Kreditinstituten zum Verhängnis werden. Die italienische Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr nur gegen den weltweiten Finanzkonzern Citigroup sondern auch gegen die Deutsche Bank.
Der Bilanzbetrug des Parmalat-Konzerns beruht auf simplen Fälschungen, die ein nicht vorhandenes Milliardenvermögen vortäuschten. Der frühere Parmalat-Finanzchef Fausto Tonna hat hierbei den Konzerngründer und langjährigen Unternehmenschef Calisto Tanzi schwer belastet. Der frühere Manager des insolventen Unternehmens erklärte, dass die systematische Bilanzfälschung von Tanzi selbst angeordnet worden sei. In den USA wurde bereits eine Sammelklage gegen den italienischen Lebensmittelkonzern Parmalat eingereicht.
Neben der Citigroup gerät nun auch die Deutsche Bank ins Visier der Ermittler. Hierbei sollen die Vorwürfe der Kläger und deren Schadenersatzansprüche gegen Parmalat und die involvierten Banken geklärt werden, ob und inwieweit die beteiligten Banken die Anleger zum Kauf von Parmalat-Bonds aufgefordert hatten, obwohl ihnen bereits Informationen über die kritische Finanzlage der Gruppe vorlagen.
Die Vereinigung geschädigter Kapitalanleger und Kreditnehmer e.V. (VKK) hat eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, um die juristischen Ansprüche der durch den Parmalat-Skandal betroffenen Bankkunden und Aktionäre festzustellen und in gegebenem Falle gemeinsam durchzusetzen. Die VKK kann hierzu unter der Faxnummer 0180/5060530130 oder per Mail (allgemein@vkk-info.de) kontaktiert werden.
