Das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommerns fährt schwere Geschütze auf, um die Stralsunder Bürgerschaft an ihrem Vorhaben zu hindern, die Stadtsparkasse an einen privaten Investor zu verkaufen.
Die mecklenburgische Finanzministerin Sigrid Keller kündigte an, notfalls das Sparkassengesetz zu ändern. Nach Angaben des Handelsblattes soll danach künftig jede Art der Verreinigung von Sparkassen Vorrang vor der Auflösung einer Sparkasse haben. Das Finanzministerium will durch derlei Maßnahmen einem möglichen Verkauf der Stadtsparkasse durch die Stadt Stralsund zuvorkommen und eine Fusionsoption mit anderen öffentlich-rechtlichen Instituten befördern.
Stralsunds Oberbürgermeister Harald Lastovka äußerte deutlich Kritik: „Hier soll auf abenteuerliche Weise eine Gesetzesänderung durchgepeitscht werden.“ Er kündigte an, sich von dieser starken Gegenwehr nicht einschüchtern zu lassen, sondern weiterhin in die Offensive zu gehen: „Ich werde nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen und warten, bis die beißt.“
Das Gros der Stralsunder Bürgerschaft hatte bereits im Dezember des letzten Jahres einem Verkauf der Stadtsparkasse zugestimmt. Die Aussetzung dieses Prüfbeschlusses der Bürgerschaft läuft am 19. Januar aus. Bis dahin bleibt der Landesregierung Zeit, weitere Gegenmaßnahmen zu treffen, um den Verkauf eines kommunalen Kreditinstitutes zu verhindern.