CeBIT 2010: Die Bank in der Hosentasche 


Auf der Computermesse "CeBIT" gibt es nicht nur die neuesten Handys und Computer zu sehen, auch Banken und Unternehmen aus der Finanz-IT stellen sich und ihre elektronischen Lösungen für Banker und Bankkunden vor. Aus "finanzieller" Sicht lagen die Schwerpunkte der "CeBIT 2010", die vom 1. bis 6. März in Hannover stattfand, beim Mobile Banking und bei der Rolle der Banken im Web 2.0. Fachbesucher konnten sich im eigens eingerichteten Messebereich "Banking und Finance World" informieren. Wir haben uns auf der weltgrößten Computermesse für Sie umgeschaut.

"Die Bank in der Hosentasche – Mobile Banking"

Geht es nach den Brancheninsidern, werden Bankgeschäfte per Handy die Zukunft dominieren. Norbert Sasse, Vorstand der Studiengesellschaft für Vertriebs-Innovation in Wien, sieht im Mobile Banking - also dem Abwickeln von Bankgeschäften per Mobiltelefon - künftig das wichtigste Vertriebsfeld für Bankdienstleistungen. Bereits heute könne eine Verbesserung des Bankenvertriebs per Multikanal "Mobile Banking" (personalisierte Selbstbedienung) festgestellt werden. Inzwischen sind die neuen Handys technisch angepasst. An erster Stelle der technischen Standards sieht er das Smartphone (30 Prozent Wachstum des Marktes in den vergangenen Jahren). Neben vielen Funktionen abseits eines reinen Telefons sei das Smartphone zusätzlich eine Bank, sagte Sasse.

Bankgeschäfte mit virtuellem Berater

In Zukunft werden mehr Beratungsgespräche mit einem virtuellen Bank-Berater per Mobiltelefon abgewickelt. Auch der Verkauf von Finanzprodukten wird in Zukunft per Mobile Banking abgewickelt werden. Mobile Banking ist mehr als Internet-Banking, weil der Kunde jederzeit und an jedem Ort erreichbar ist. Das Mobiltelefon als "mobile Geldbörse" ersetzt Kreditkarten, Kleingeld und Debits (Bank- oder Geldkarte für bargeldloses Bezahlen).

Schwierigkeiten sieht der Experte für Mobile Banking bei Verlust oder Diebstahl des Mobiletelefons, Phising Attacken und bei der Verschlüsselungstechnik, die erst noch entwickelt werden muss. Auch müssten die technischen Standards der verschiedenen Handy-Modelle angepasst werden. In den USA gibt es aktuell 10 Millionen Nutzer für Mobile Banking. Europa hängt hinterher, obwohl inzwischen fast jeder mindestens ein Handy hat.

Mobile Banking - Mobile Payment

Erwin Selg, GFT Technologies Stuttgart, entwarf noch größere Visionen in Bezug auf Mobile Banking und Mobile Payment: Smartphones sind personalisiert, sozusagen ein "Alter Ego", das einen stets begleitet. Zudem sind im Smartphone immer mehr Funktionen wie Mobile Banking, Social Network, Google, etc. versammelt.

Werbung wird künftig lokalisiert

Egal wo der Kunde mit seinem Smartphone unterwegs ist, soll er Werbeanzeigen von lokalen Anbietern (Shops, Dienstleister, Restaurants) erhalten. Auch Smartphones werden künftig nicht nur fürs Mobile Banking und fürs mobile Bezahlen verwendet, sondern genauso zur Identifikation bei Behörden: "Mein Phone weiß, wer ich bin". Oberste Priorität beim Identifizieren durch das Smartphone wird die Verschlüsselung der persönlichen Daten sowie der Schutz vor Diebstahl oder Verlust sein, sagte der Softwareexperte. Außerdem müssen die Kapazitäten bei der Datenübertragung (Breitband) vergrößert werden (Eine Minute Video auf Youtube ansehen kostet soviel Netzstärke wie der Versand von einer Million Sms). Kundenberatung über das Internet per Mobiltelefon braucht viel Bandbreite. Solange die Mobilfunkbetreiber diese nicht ausbauen, bleibt Mobile Banking Zukunftsmusik.

Aktualisierbares Smartphone erspart Rückrufaktion defekter Karten

Selg geht davon aus, dass das Bezahlen mit dem Handy normaler werden wird. Dadurch können manche Bankprozesse aber auch vereinfacht werden: So müssen defekte Kreditkarten nicht mehr aufwendig über die Filiale zurück gerufen werden, sondern Probleme beim Bezahlen mit dem Handy können einfach mit einer Remote-Funktion (Fernwartung von Administratoren der jeweiligen Bank) umprogrammiert werden. Mit einer Applikation, die die Bank zur Verfügung stellt, kann der Nutzer das Smartphone aktualisieren, ohne dafür in die Bankfiliale gehen zu müssen.

Selg zufolge müssen Banken künftig damit umgehen, dass Bankgeschäfte nicht mehr an die klassischen Filialzeiten gebunden sind, da das Smartphone fast immer in Betrieb ist. Auf diese Weise erhalten die Banken jedoch eine bessere Kundenbindung (guter Draht zum "Alter Ego"). Selg sagte an die Banken gerichtet: Es muss nicht die herkömmliche Bank sein, die in Zukunft Mobile Banking für Privatkunden anbietet. Offen ist derzeit, ob sich beim Mobile Banking künftig bestimmte Bankgeschäfte rechnen, die es derzeit über die Filiale oder das Internet-Banking nicht tun.

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