Reisekasse geplündert – was nun? 

Bald ist es wieder soweit: Mit dem Sommer kommt die Sehnsucht nach Meer und Sonnenschein. Bei aller Freude über das Reisen und das Abenteuer ist Vorsicht geboten: denn im Urlaub lässt der Reisende ein Stück weit die gewohnte Sicherheit hinter sich. Geld weg, Papiere weg und quasi nur noch in den eigenen Kleidern - Banktip erklärt die wichtigsten Punkte, was Sie im Urlaub bei Komplettverlust tun können. Mit Finanzdienstleistern wie Western Union, Moneygram oder Skrill können Sie sich ihre geplünderte Reisekasse schnell wieder auffüllen.

Im Fall eines Komplettverlusts bleibt Ihnen jedoch zunächst einmal nichts anderes, als sich in die nächste Botschaft oder das nächste Konsulat zu retten. Nur dort können Ihnen für die Weiter- oder Rückreise neue Ausweispapiere als Ersatz für den verlorenen Pass ausgestellt werden. Sie benötigen die Papiere womöglich auch, um sich für die geplünderte Reisekasse von zuhause Geld zuschicken lassen.

Den zügigen Geldtransfer rund um die Welt bieten mehrere Finanzdienstleister an. Zu den bekanntesten gehören Western Union und Moneygram sowie der Online-Spezialist Skrill. Für Western Union und Moneygram gilt: wenn Sie im Urlaubsland in der Filiale das gesendete Bargeld abholen möchten, müssen Sie sich dort ausweisen können.

Geldtransfer über Western Union und Moneygram

Sowohl bei Western Union als auch bei Moneygram kann der Versender das Geld online oder persönlich über einen Vertriebspartner senden. Für online muss der Sender sich auf der Internetseite des Anbieters anmelden und dort den schnellen Geldtransfer mit Kreditkarte zahlen. In der Bestätigungsmail erhält er für die Transaktion eine Kennnummer, die er dem Empfänger am anderen Ende der Welt mitteilen muss. Erst mit der Kennnummer, mit dem Namen des Absenders (richtig geschrieben bis aufs i-Tüpfelchen) und einem Ausweis kann der Empfänger das Geld abholen.

Der Versender kann auch aus einer Vertriebsstelle von Western Union oder von Moneygram Bargeld versenden. Dafür nötig sind Sendeformular, Bargeld sowie die Transaktionsgebühr. Der Geldtransfer binnen Minuten ist bei Moneygram und bei Western Union nur per Bargeld oder Kreditkarte möglich. Ist bei dem Geldtransfer hingegen ein Bankkonto mit eingebunden, vergeht bei beiden Anbietern mindestens ein Tag. Die Gebühren für den minutenschnellen Versand hängen von Bestimmungsort und der jeweiligen Währung sowie von der Höhe des Betrages ab. Sie sind im Vergleich zu einer Banküberweisung deutlich höher.

Western Union mit Sitz in Greenwood Village im US-Staat Colorado hat weltweit rund 500.000 Standorte, an die Sie sich im Urlaub das Geld für die Reisekasse schicken lassen können. Western Union bietet auch die Möglichkeit an, das Geld direkt auf ein Mobiltelefon zu senden – sofern der Empfänger eine entsprechende mobile Geldbörse (Mobile Wallet) aktiviert hat und der Service im Zielland verfügbar ist. Mit rund 200.000 Standorten weltweit hat Moneygram aus Minneapolis ein deutlich kleineres Netz als Western Union. Beim Versand über die Webseite muss der Versender zum Teil seine Kreditkarte für den Geldtransfer freigeben lassen.

Geldtransfer bei Skrill

Etwas anders und in etwa so schnell funktioniert der Geldtransfer beim Finanz-IT-Spezialist Skrill aus London, früher bekannt unter dem Namen Moneybookers. Allerdings darf für den zügigen Geldtransfer hier dem Urlauber nicht die Skrill Prepaid MasterCard abhandenkommen. Skrill bietet diese für eine Jahresgebühr von 10 Euro an.

Für ein Skrill-Konto benötigen Sie lediglich eine Email-Adresse. Der Versand vom Skrill-Konto des Versenders auf ein anderes Skrill-Konto und in eine andere Währung dauert dabei nur wenige Sekunden bis Minuten. Deutlich mehr Zeit vergeht, wenn der Empfänger das Geld zum Beispiel von seinem Skrill-Konto auf sein Girokonto abbuchen will.

Mit der Skrill Prepaid MasterCard kann der Empfänger das Geld unmittelbar an über 1,9 Millionen MasterCard Geldautomaten weltweit abheben. Die Gebühr für den Geldtransfer liegt bei einem Prozent des Betrages bei maximal 10 Euro. Dazu kommt eine variierende Gebühr zwischen drei und fünf Prozent für die Währungsumrechnung. Skrill-IT ist in 200 Ländern und 40 Währungen verfügbar.

Sichere Reisekasse

Damit es gar nicht erst zum Komplettverlust im Urlaub kommt, können Sie bei der Reisevorbereitung einiges tun:

 
  • Informieren Sie sich über die gängigen Zahlungsmittel in Ihrem Reiseland. Es ist oft von Vorteil, die Reisekasse mit unterschiedlichen Zahlungsmitteln zu bestücken, mit Bargeld, Reisechecks oder Kreditkarte.  
 
 
  • Nehmen Sie im Urlaub tagsüber nur so viel Geld mit, wie Sie tatsächlich benötigen. Bargeld, Reisechecks oder Kreditkarten sollten Sie an einem sicheren Ort aufbewahren, zum Beispiel in einem Hotelsafe.
 
 
  • Rucksacktouristen sollten sich vorab genau überlegen, wie sie ihr Bares sicher verwahren beziehungsweise verstecken können.
 

Schadensnachsorge

Doch selbst wenn Sie sich vorab in alle nur mögliche Richtungen abgesichert haben, können Sie trotzdem plötzlich ohne Geld dastehen. Das wichtigste ist dann, sich vor weiterem Schaden zu schützen.

 
  • Lassen sie so schnell wie möglich telefonisch ihre Bank- und Kreditkarte sperren – erst danach haftet die Bank für mögliche weitere finanzielle Schäden. Halten Sie immer die Sperr-Nummer bereit und dokumentieren Sie den Sperr-Anruf (Name des Ansprechpartners, Uhrzeit des Gesprächs, anwesender Zeuge). Für die Sperrung gibt es eine zentrale Sperrnummer (+49) 116 116, oder je nach Bank eine individuelle Sperrnummer, die Sie sich vor Reisebeginn notieren sollten.
 
 
  • Erstatten Sie Anzeige. Diese sollten Sie im Nachgang den Banken und Versicherungen zwecks Schadensregulierung vorlegen. Die Anzeige ist auch nötig, um später neue Ausweispapiere zu beantragen.
 
 
  • Falls die Ausweispapiere ebenfalls weg sind, suchen Sie die nächste Botschaft oder das nächste Konsulat auf.
 
 
  • Lassen Sie sich von der Reiseleitung oder dem Hotel helfen. Womöglich können Sie sich auch dorthin ihr Geld schicken lassen.
 

FAZIT:

Mit Finanzdienstleistern wie Western Union oder Skrill können Sie sich im Notfall Geld bis ans Ende der Welt schicken lassen. Bei Western Union und Moneygram brauchen Sie allerdings Ausweispapiere, um das Geld in einer der Filialen abholen zu können – im schlimmsten Fall müssen Sie sich bei Komplettverlust also neue Papiere in einer Botschaft ausstellen lassen. Bei Skrill benötigen sie zwar keinen Ausweis, dürfen allerdings auch nicht Ihre Prepaid MasterCard für den schnellen Geldtransfer verlieren.

Fotos: © Thomas Reiff  / pixelio.de

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