Das Geschäft mit Bezahldiensten: Paydirekt contra Paypal 

Paroli im Weihnachtsgeschäft: Deutsche Banken gehen mit dem Bezahldienst Paydirekt in Konkurrenz zum bereits am Markt etablierten Paypal. Der Banken-Pool wird täglich größer. Doch ohne die teilnehmenden Händler funktioniert das System nicht.

Kaufen Kunden im Internet ein, haben sie verschieden Bezahlmöglichkeiten. Auf Rechnung, per Nachnahme, mit EC- oder Kreditkarte. Aber auch das Online-Bezahlsystem Paypal, bis Mitte 2015 noch eine Ebaytochter, ist sehr beliebt. Sie werben damit, dass "mühseliges Eingeben von Konto- und Kreditkartendaten" entfällt – "nur mit E-Mail-Adresse und Passwort" bezahlt werden kann. Dafür müssen natürlich zuvor die Bankdaten bei Paypal hinterlegt werden.

Das Bezahlen selbst ist gebührenfrei. Wer als Verkäufer auftritt, zahlt pro Transaktion eine Gebühr – so finanziert sich das System. 50.000 Online-Shops in Deutschland unterstützen Paypal. Weltweit können Kunden in 26 Währungen und auf 203 Märkten bezahlen.

Diese Zahlen-Story klingt so gut, das Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken bei den Internetkäufen mitmischen wollen: Paydirekt heißt ihr gemeinsam entwickeltes neues Online-Bezahlsystem. Allerdings steckt es noch in den Kinderschuhen.

Sowohl Paypal als auch Paydirekt bieten den Kunden einen sogenannten Käuferschutz an. Sollte das Bestellte nicht wie gewünscht ankommen, wird Hilfe bei der Suche und Geld zurück angeboten. Beide Systeme versprechen, dass private Bank- und Einkaufskorb-Daten privat bleiben.

Ein Pluspunkt für das neue Bezahlsystem. Denn hier bleiben sie tatsächlich in einer Hand – der Bankenhand. Der Kunde meldet sich bei seinem Online-Banking dafür an und vergibt einen Nutzernamen und ein Passwort. Beim teilnehmenden Online-Shop geht er auf Paydirekt, loggt sich mit seinen Daten ein und gibt die Zahlung frei. Abgebucht wird direkt vom Girokonto der Hausbank.

"Mit Paydirekt erweitert die Postbank ihre Onlinebanking-Funktionen um eine weitere, innovative Bezahlmöglichkeit", so Phillip Laucks, Bereichsvorstand Direkt Banking bei der Postbank. "Unsere Kunden erwarten von ihrer Bank neben Komfort und Sicherheit beim Bezahlen im Internet auch technische Neuentwicklungen. Mit Paydirekt bieten wir ihnen einen neuen digitalen Weg, bei dem sie auf alle bekannten Sicherheitsverfahren der Postbank zurückgreifen können, wie zum Bespiel die Überweisungsfreigabe mittels Fingerprint."

Der bisherige Nachteil: Noch nicht alle Banken machen mit. Jedes Institut hat einen eigenen Zeitplan zur Umsetzung des Online-Systems. An Kunden mangelt es sicherlich nicht – davon haben die Banken genug. Aber damit ihr neues System funktioniert, braucht es die mitwirkenden Händler.

Und zwar die großen Namen wie Metro mit den Technikhäusern Saturn und Media Markt - Europas größter Fachmarktkette. Bei ihnen steht Paypal zur Verfügung, Paydirekt noch nicht. Dabei werden die Händler auf der Paydirekt-Internetseite mit dem Versprechen umworben, dass dies der Zugang für sie zu den Online-Bank-Kunden der teilnehmenden Banken und Sparkassen sei. Bei der neu hinzukommenden Postbank wären dies allein ab sofort fünf Millionen möglicher Kunden, die am Online-Banking teilnehmen.

Aber vielleicht schreckt auch die beachtenswerte Liste ab, die aufzählt, wer und was alles vom Paydirekt-Verfahren ausgeschlossen ist. Da wären unter anderem Glückspiel, Online-Kriegsspiele, Spendenorganisationen ohne DZI-Spendensiegel, Inkassobüros ohne Registrierung, radikale und menschenverachtende Vereinigungen und das Rotlichtmilieu.

Foto: ©Paydirekt

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