Sparkasse: Kein Geld mit Visa-Karte 

Die Sparkassen Dinslaken-Voerde-Hünxe und Heilbronn haben ihre Verträge mit dem Kreditkartenunternehmen Visa gekündigt. Ihre Geldautomaten werden somit für Kunden der Direktbanken nicht mehr verfügbar sein, denn Direktbanken versorgen ihre Kunden meist mit der Visa-Karte. Wie die "Frankfurter Rundschau" (FR) über den Fall berichtet, wächst auch unter den Volks- und Raiffeisenbanken der Ärger auf Visa.

Thomas Braun, Vorstandsmitglied bei der Kreissparkasse Heilbronn, rechnet "in den nächsten Tagen" mit einem entsprechenden Beschluss nach seiner Kündigung, sagte er gegenüber der Zeitung. Den Sparkassen ist die Gebühr zu niedrig, die sie erhalten, wenn Kunden von Direktbanken mit der Visa-Karte ihre Geldautomaten nutzen. Für sie wurde nämlich aus der Kreditkarte eine normale Geldkarte.

Nach den von Visa festgelegten Vertragsbedingungen erhalten die Sparkassen 1,74 Euro pro Abhebung. Wer allerdings mit einer EC-Karte bei einem Konkurrenten seiner Hausbank Bargeld am Automaten abhebt, zahlt in Deutschland durchschnittlich 4,50 Euro.

Viele Sparkassendirektoren sehen einen Wettbewerbsvorteil von Direktbanken wie ING Diba, Comdirect, Volkswagen Bank und DKB: Sie müssen keine Vorkehrungen treffen, um die Bargeldversorgung ihrer Kunden sicher zu stellen. Denn die Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit ihren insgesamt 44.000 Geldautomaten sorgen bei den Direktbankenkunden für Bargeld.

Gut zehn Millionen Kunden von Direktbanken, von denen etwa eine Million ausschließlich ein Direktbankkonto besitzt, versorgten sich bisher überwiegend gebührenfrei an Geldautomaten der Sparkassen, Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken.

Weil die Direktbanken nach Angaben der Zeitung weniger in ihre Ausstattung investieren als die Filialbanken, können sie häufiger mit besseren Konditionen um Kunden werben als die etablierten Größen im Privatkundengeschäft. So übernehmen sie zum Beispiel die Geldautomatennutzungsgebühr für ihre Kunden.

Ungefähr 50 Sparkassen und vereinzelte Volksbanken sperrten daher im vergangenen Jahr ihre Geldautomaten für Direktbankkunden mit Visa-Karte. Dagegen gingen mehrere Wettbewerber mit einstweiligen Verfügungen vor - in der Mehrzahl der Fälle setzten sie sich bei Gericht durch. Immerhin haben die Sparkassen einen Vertrag mit Visa.

Doch die inzwischen hinaus geschickten Kündigungen einzelner Sparkassen sind nach Angaben von Braun juristisch korrekt. Die Lage wird finanziell schwierig für das Kreditkartenunternehmen Visa, wenn auch die Genossenschaftsbanken über eine Sperrung ihrer Geldautomaten für Direktbankkunden nachdenken.

Die Volksbank Siegerland programmierte beispielsweise alle Geldautomaten bis auf einen um, und machte sie damit für Direktbankkunden unbenutzbar. Wie viele seiner Kollegen wünscht sich auch Vorstandsmitglied Braun, Visa möge sich ein Beispiel an Mastercard nehmen: Der Kreditkarten-Konkurrent ermöglicht es den Sparkassen von Mitte des Jahres an, die Gebühr selbst festzulegen.

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