Die Gewerkschaft Verdi und die Postbank haben sich im Tarifstreit geeinigt. Die Beschäftigten erhalten knapp über vier Prozent mehr Lohn und einen Kündigungsschutz bis Mitte 2017. Der Einigung müssen jetzt noch die Beschäftigten zustimmen.
Nach monatelangen Verhandlungen konnten sich nun die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Deutsche Postbank auf einen Kompromiss einigen: Die Mitarbeiter der Postbank Filialvertrieb AG und der Filial GmbH bekommen 2,1 Prozent mehr Lohn ab dem 1. April 2015, ein Jahr später dann noch einmal plus zwei Prozent. Für Tarif-Beschäftigte des Postbank Konzerns gilt außerdem Kündigungsschutz bis zum 30. Juni 2017.
"Damit erhalten die Beschäftigten der Postbank die nötige Stabilität für den anstehenden Veränderungsprozess des Unternehmens", sagt Postbank-Vorstand Ralf Stemmer. Erst in den vergangenen Tagen hat der Mutterkonzern Deutsche Bank den Verkauf der Postbank angekündigt. Unter den Arbeitnehmern herrscht Unsicherheit, wie es mit dem Unternehmen künftig weitergeht.
Verdi: Ergebnis nur mit hoher Streikbereitschaft möglich
Verdi hatte für die Beschäftigten ursprünglich fünf Prozent mehr Gehalt sowie einen Kündigungsschutz bis Ende 2020 gefordert. Mit dem Kompromiss gibt man sich trotzdem zufrieden. "Dieses Ergebnis konnte nur durch die außerordentlich hohe Streikbereitschaft der Beschäftigten erzielt werden, die ihre Forderungen eindrucksvoll deutlich gemacht haben", sagt Verdi-Bundesvorstand Christoph Meister.
Die Arbeitnehmerseite hatte im Tarifstreit seit dem 2. März mit Warnstreiks und seit dem 20. April mit unbefristeten Streiks den Druck erhöht. Damit es zu einem Tarifabschluss kommt, müssen sich 25 Prozent der Beschäftigten in einer Urabstimmung für eine Annahme aussprechen. Die Streiks werden bis zum Ende der Urabstimmung am 15. Mai ausgesetzt.
Foto: © Deutsche Postbank
