Chancen und Risiken bei Carsharing und Co 

Immer mehr Verbraucher sind bereit, Produkte und Dienstleistungen mit anderen zu teilen – besonders bei der Nutzung von Autos oder Fahrrädern. Doch mit der Sharing Economy steht auch der Verbraucherschutz vor neuen Herausforderungen.

Neun von zehn Personen (88 Prozent) würden laut Umfrage von TNS Emnid Dinge verleihen, acht von zehn (79 Prozent) allerdings nur im Bekanntenkreis. Beim selber Leihen erwarten die meisten Verbraucher ein hohes Maß an Sicherheit: 69 Prozent beim Schutz ihrer Daten, 60 Prozent beim Geschäft an sich.

Die Studie hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Auftrag gegeben. Für die Verbraucherschützer wird die sogenannte Sharing Economy ein immer größeres Thema. Gerade das Internet hat es in den vergangenen Jahren immer einfacher gemacht, Angebot und Nachfrage auch im privaten Sektor zusammenzubringen – und dabei Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen.

Die Sharing Economy bietet damit Chancen, aber auch Risiken für die Verbraucher. "Der Erfolg neuer Angebote darf nicht durch Abstriche bei Verbraucherrechten oder Datenschutz erkauft werden", sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Im Hinblick auf die Umfrageergebnisse müssten deswegen entsprechende Plattformen stärker für die Qualität der vermittelten Dienste in die Verantwortung genommen werden und datensparsam arbeiten.

Laut Umfrage können sich die Verbraucher vor allem beim Thema Mobilität das Teilen vorstellen. Die Carsharing 62 Prozent. Etwas größere Probleme haben die Befragten damit, eine Wohnung zu leihen oder zu verleihen (Apartmentsharing; 40 Prozent). Die Schwarmfinanzierung von Projekten (Crowdfunding) könne sich nur noch 23 Prozent der Befragten vorstellen. Dabei steht die Sharing Economy bei den jüngeren Menschen höher im Kurs.

Risiken beim Thema Sicherheit und Datenschutz

Allerdings liegt das Vertrauen gegenüber Unternehmen immer noch höher als gegenüber Privatpersonen. 62 Prozent der Befragten würden sich eher bei Unternehmen etwas leihen beziehungsweise mieten. Sie erwarten sich dort laut Umfrage mehr Sicherheit (32 Prozent) und Versicherungsschutz (25 Prozent).

Der oberste Verbraucherschützer Klaus Müller fordert auch für die Privatanbieter grundlegende Schutzstandards – insbesondere die Vermittlungsplattformen müssten hier die Qualität sorgen, zum Beispiel durch Versicherungen gegen Unfälle und gravierende Schäden. Gleichzeitig dürften allerdings dadurch keine zusätzlichen rechtlichen Hürden aufgebaut werden. "Wir brauchen einfach handhabbare Vorschriften, die Privatanbietern die Sicherheit geben, nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen, und Nutzern die Gewissheit, im Ernstfall geschützt zu sein", sagt Müller.

Die Verbaucher machen sich auch Sorgen um ihre Daten; 56 Prozent der Befragten befürchten, dass diese an Dritte weitergegeben werden. Deswegen sollten die Anbieter laut Müller "nur die wirklich notwendigen Daten erheben und speichern dürfen". Die Nutzer sollten dabei ihre Daten einsehen und darüber verfügen dürfen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte die Studie anlässlich des Deutschen Verbrauchertag in Auftrag gegeben. Der Kongress stand in diesem Jahr unter dem Motte "Teilen. Haben. Teilhaben. Verbraucher in der Sharing Economy". Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte auf dem Kongress sprechen – wegen der sich zuspietzenden krise in Griechenland sagte das Bundeskanzleramt den Termin allerdings ab.

Foto: © Deutsche Bahn AG

Tags: Ärzte IGeL

Baufinanzierung

Baufinanzierung Vergleich
Finden Sie die besten
Bauzinsen und die
individuell passende
Finanzierung für
Ihren Wohntraum

Jetzt vergleichen

Girokonten Vergleich

Welches Girokonto ist das Beste?
Vergleichen, abschließen & sparen!
Jetzt mit 250€ Start-Bonus

Jetzt vergleichen

Kreditkarten vergleichen

Wer bei der Auswahl seiner Kreditkarte auf versteckte Gebühren und überflüssige Extraleistungen achtet, spart später viel Geld.
Welche Kreditkarte ist die Beste? Hier schnell & einfach vergleichen!

Jetzt vergleichen