Die gesetzliche Rentenversicherung hat laut einem Bericht im Juni einen Überschuss von 280 Millionen Euro erzielt – und lag damit seit Jahresbeginn erstmals im Plus. Gegenüber Banktip.de sieht die Deutsche Rentenversicherung trotzdem keinen Spielraum für Beitragssenkungen.
Wegen der guten wirtschaftlichen Lage habe die Rente mit 63 und die anderen Neuerungen im Rentenpaket jährlich neun bis elf Milliarden Euro zusätzlich. Wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Banktip.de verriet, stiegen allerdings auch die Einnahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,9 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2014 – auf das Jahr hochgerechnet ergäbe sich daraus ein Plus bei den Einnahmen von rund 7,5 Milliarden Euro.
Das monatliche Einnahme-Plus reichte aber nur im Juni aus, um das Ausgaben-Plus durch das Rentenpaket sowie die Beitragssenkung von 18,9 auf 18,7 Prozent Anfang des Jahres zu kompensieren. Die Nachhaltigkeitsrücklage werde in den kommenden Jahren wieder schrumpfen, sagte Annelie Buntenbach, Vorsitzende des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung. Noch Anfang Juli erwartete sie allein für das laufende Jahr einen Rückgang des Vermögens um 3,6 Milliarden Euro.
Rentenversicherungs-Rücklagen schrumpfen
Dabei erzielte die gesetzliche Rentenversicherung 2014 noch einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro. Nach einem Allzeittief im Jahr 2005 war auch die Nachhaltigkeitsrücklage kontinuierlich gestiegen auf zuletzt 35 Milliarden Euro, das sind für die Rentenkasse umgerechnet 1,9 Monatsausgaben. Trotzdem will man bei der Deutschen Rentenversicherung von einer erneuten Beitragssenkung, wie sie aus Teilen der CDU bereits gefordert wird, nichts wissen – im Gegenteil.
Die Deutsche Rentenversicherung geht laut ihrem Sprecher für 2019 von einer Erhöhung des Beitragssatzes auf 18,8 Prozent aus, ansonsten drohe die Rücklage die gesetzlich vorgeschriebene Untergrenze von 0,2 Monatsausgaben zu unterschreiten. Immerhin wäre das eine geringere Erhöhung als die 19,1 Prozent, die man noch Anfang des Monats für nötig erachtet hatte. Zumindest in den kommenden drei Jahren soll der Beitragssatz jedoch stabil bleiben.
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