Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor Kriminellen am Telefon. Sie geben falsche Gewinnversprechungen und schüchtern die Angerufenen ein.
Ältere Menschen werden nach Angaben des BKA Opfer von Kriminellen am Telefon. Diese tarnen sich unter anderem als Anwälte oder Richter und versprechen den Betroffenen Gewinne. Um diese zu bekommen, muss der Angerufene eine bestimmte Summe als Bargeldtransfer zu den Unternehmen schicken.
Die Kriminellen gehen dem BKA zufolge äußerst skrupellos vor. Sie schalten falsche Telefonnummern, um nicht erkannt zu werden. Haben die Angerufenen einmal gezahlt, sind sie nicht vor weiteren Anrufen geschützt. Es folgen Drohanrufe. In diesen geben sich die Betrüger als Polizisten von Interpol Istanbul aus. Sie schüchtern die Opfer ein. Angeblich haben die Betroffenen gegen das Geldwäschegesetz verstoßen. Die Anrufer verlangen eine weitere Zahlung, damit das Verfahren aufgehoben wird.
Über 100.000 Geschädigte
Das BKA vermutet über 100.000 Geschädigte bundesweit. Viele haben dem BKA zufolge aus Scham keine Anzeige erstattet. "In Fällen von international operierenden Tätergruppierungen ist eine schnelle und verlässliche Zusammenarbeit deutscher und türkischer Sicherheitsbehörden entscheidend, um den Tätern das Handwerk zu legen. Aus diesem Grund haben wir eine deutsch türkische Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich intensiv mit der Aufklärung dieser Straftaten beschäftigen wird. Die beteiligten Justiz- und Polizeibehörden werden alle Anstrengungen unternehmen, um diese Serie von Straftaten aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", erklärt BKA-Präsident Jörg Ziercke.
Tipps gegen den Betrug
Das BKA hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wenn Verbraucher diese Art von Anrufe erhalten, sollen sie den Gewinnversprechungen keinerlei Beachtung schenken, vor allem wenn diese an Bedingungen geknüpft sind. Zudem sollten keinerlei Vorauszahlungen getätigt werden, da dem BKA zufolge seriöse Unternehmen Gewinne nicht von Vorauszahlungen abhängig machen. Weiterhin sollten sich Angerufene telefonisch nicht unter Druck setzen lassen. Angehörige deutscher Strafverfolgungsbehörden würden dem BKA zufolge niemals per Telefon Verbraucher zu einer Überweisung nötigen.
Persönlichen Daten wie Telefonnummern, Adressen oder Bankangaben sollten bei solchen Anrufen niemals weitergegeben werden. Wenn ein Verbraucher derartige Anrufe erhält, soll er bei der örtlichen Polizeidienststelle Anzeige erstatten. Weitere Informationen dazu sind auf der Seite des BKA oder auf der Informationsseite des Programms Polizeilicher Kriminalprävention als auch bei jeder Polizeidienststelle erhältlich.
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