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Unisex-Tarife ab 2006 |
Seit der Einführung der Riester Rente wurde diese private Altersvorsorge häufig überarbeitet. Die letzten Neuerungen brachte das Alterseinkünftegesetz erst in diesem Jahr mit sich. Einige bürokratische Hürden wurden abgebaut, wodurch die Riester Rente für den Verbraucher deutlich an Attraktivität gewann.
Zu Beginn des nächsten Jahres treten nun erneut Änderungen in Kraft. Ab 2006 gelten bei der Riester Rente die sogenannten Unisex-Tarife. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als die Gleichbehandlung von Männern und Frauen bei Beitragshöhe und späterer Rentenzahlung. Da Frauen statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung haben, müssen sie derzeit noch höhere Beiträge bezahlen, um die gleiche Rente wie die Männer zu bekommen. Oder anders ausgedrückt: Männer müssen für die gleiche Rente weniger zahlen.
Gleichbehandlung aufgrund EU-Richtlinie |
Damit ist im nächsten Jahr Schluss. Einer EU-Richtlinie zufolge sollen Männer und Frauen bei gleichen Beiträgen auch die gleiche Leistung bekommen. Die Riester Rente wurde ins Leben gerufen, um die gesetzlichen Rentenversicherungen zu entlasten. In der gesetzlichen Rentenversicherung werden Männer und Frauen bereits gleichbehandelt. Und nun soll es nach dem Willen des Gesetzgebers auch bei der zwar staatlich geförderten, aber dennoch privaten Form der Altersvorsorge so sein.
Wie sich die Tarife im nächsten Jahr verändern werden, steht noch nicht hundertprozentig fest. Die meisten Anbieter für Riester-Produkte sind derzeit dabei, ihre Tarifstrukturen der veränderten Gesetzeslage anzupassen. Änderungen wird es vorwiegend bei den Anbietern von Riester-Rentenversicherungen geben. Bei Bank- und Fondssparplänen wird sich, wenn überhaupt, nur sehr wenig ändern.
Bei Sparplänen und Fonds keine großen Änderungen erwartet |
Bei den meisten personenbezogenen Versicherungsprodukten, und so auch bei der Riester-Rentenversicherung, wird eine bestimmte Lebenserwartung bereits in der Ansparphase berücksichtigt. Bei Bank- und Fondssparplänen kommt die Lebenserwartung aber erst zum Tragen, wenn das angesparte Kapital in eine lebenslange Rente umgewandelt wird. Spürbar veränderte Tarife sind demnach vorwiegend bei Versicherungen zu erwarten.
Riester-Rentenversicherungen werden für Männer ab dem nächsten Jahr monatlich mehr kosten. Theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, dass Frauen in Zukunft weniger zahlen. Dies würde aber bedeuten, dass sie auch bei den Rentenzahlungen Einbußen hinnehmen müssten.
Da die Rentenprodukte so für alle Kunden weniger interessant würden, ist davon auszugehen, dass die Beitragszahlungen für Männer steigen und so den Tarifen für Frauen angepasst werden. Einige Versicherer haben bereits angekündigt, die Tarife für Männer künftig zu erhöhen. Verlässliche Zahlen wird es aller Voraussicht nach erst kurz vor dem Vertriebsstart der neuen Produkte geben.
Einige Anbieter steigen aus |
Die Einführung der Unisex-Tarife ist für einige Anbieter ein willkommener Anlass, aus dem Geschäft mit Riester-Produkten auszusteigen. Sowohl die Fondsgesellschaften Activest und Adig als auch die Versicherer Mamax und Volksfürsorge werden ab dem nächsten Jahr keine neuen Riesterprodukte mehr anbieten. Für die Kunden, die bereits bei diesen Gesellschaften Produkte erworben haben, ändert sich allerdings nichts.
Sie können jedoch die Gesellschaft wechseln, wenn sie wollen. Der Versicherer "Berlinische Leben", der dem Riester-Geschäft ebenfalls den Rücken kehren möchte, erlässt seinen Kunden bis zum Jahresende sogar die Wechselgebühr in Höhe von 100,- Euro, wenn sie zu einem anderen Anbieter wechseln wollen.
Die Riester-Rente ist für eine breite Masse eine interessante Altersvorsorge. Geringverdiener und Familien mit Kindern profitieren von den staatlichen Zuschüssen, für Personen mit höherem Einkommen ist die steuerliche Absetzbarkeit der eingezahlten Beiträge interessant. Männer, die mit einer Riester-Rentenversicherung für das Alter vorsorgen wollen, sollten in jedem Fall noch vor dem Jahreswechsel einen Vertrag abschließen. Die Konditionen werden sich im nächsten Jahr definitiv verschlechtern.
Sparform hängt vom Lebensalter ab |
Welches Produkt das geeignete ist, hängt vom Lebensalter ab. Für jüngere Sparer bieten die Riester-Fonds das beste Entwicklungspotenzial. Ältere (ab 50 Jahre) fahren mit Banksparplänen am sichersten. Für die Generation dazwischen können sowohl die klassische Rentenversicherung als auch ein Riester-Fonds interessant sein. Eine individuelle Beratung ist unerlässlich und jedem Interessierten vor Vertragsabschluss zu empfehlen.
(Stand: November 2005)