FDP will Handel der Pharmabranche eingrenzen 

Der Gesundheitsminister Philip Rösler (FDP) will die gesetzlich festgelegten Handelsspannen des Pharmagroßhandels und dessen Rabatte an die Apotheken um jährliche 400 Millionen Euro kürzen. Ziel sei vor allem, die aus seiner Sicht zu großzügig bemessenen Rabatte der Händler an die Apotheker einzugrenzen. Das geht aus Informationen des Gesundheitsministeriums hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegen.

Geld soll Beitragszahlern zugute kommen

Das so eingesparte Geld solle stattdessen den Beitragszahlern der gesetzlichen Krankenkassen zugute kommen, hieß es ergänzend im Ministerium. Auch die Krankenkassen selbst sparen durch mit den Herstellern abgeschlossene Rabattverträge. Nach Daten des Ministeriums nimmt der Großhandel derzeit über die bisher geltenden Zuschläge 1,2 Milliarden Euro im Jahr ein.

Davon leitet er rund 600 Mio. Euro über Rabatte an die Apotheken weiter. Derzeit gelten nach Herstellerabgabepreis gestaffelte prozentuale Großhandelszuschläge von 6 bis 15 Prozent, maximal aber 72 Euro pro Packung. Nach Plänen des FDP-Ministers sollen diese durch einen Fixzuschlag von 70 Cent plus einen einheitlichen Aufschlag von 1,5 Prozent des Herstellerabgabepreises pro Packung ersetzt werden.

Umfang der Rabatte an Apotheken soll kleiner werden

Die neuen Handelsspannen sind laut Ministerium so kalkuliert, dass der Großhandel ohne Ertragseinbußen weiterhin Rabatte im Umfang von 200 Mio. Euro an die Apotheken überweisen kann. Dies sei nötig, um dem Handel weiterhin die Möglichkeit zu geben, Funktionsrabatte an Apotheker, z.B. als Anreiz für Großbestellungen, zu gewähren, heißt es in einer Arbeitsvorlage.

Pharmabranche klagt über Preisverfall

Mit dem Fixzuschlag nehme Rösler eine alte Forderung des Großhandels auf, schreibt die Zeitung. Die Branche klagt seit langem über sinkende Gewinnspannen (Margen) infolge des Preisverfalls bei Generika und der zunehmenden Praxis großer Hersteller, ihre teuren Medikamente statt über den Großhandel direkt an die Apotheken zu verkaufen. Deshalb hatte der Großhandelsverband Phagro in der vergangenen Legislaturperiode ein ähnliches Preissystem vorgeschlagen. 93 Cent pro Packung plus drei Prozent vom Herstellerabgabepreis, so lautete die Vergütungsformel, die nach der Berechnung von Phagro für die Kassen keine zusätzlichen Kosten bedeuten sollte.

Sparprogramm für die Krankenkassen

Dass Rösler nun aus dem damals gescheiterten Vorstoß ein Sparprogramm für die Kassen machen will, dürfte der Branche nicht gefallen. Rösler sei auf Widerstand gefasst, hieß es dazu im Ministerium. Die Pharmaindustrie muss sich daher auf ein Preismoratorium und neue Zwangsrabatte noch in diesem Jahr einstellen. Das neue Preissystem für den Großhandel könne jedoch aus gesetzestechnischen Gründen frühestens 2011 starten, heißt es im Artikel.

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