Die Krankenkassen fürchten um ihre Rabattverträge mit Pharmaunternehmen. Wie "Spiegel Online" berichtet, befürchten die Krankenkassen, dass die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) die Abschlüsse von Rabattverträgen erschweren oder gar unmöglich machen könnten.
Röslers Pläne erschweren Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Pharmaunternehmen
Für die Rabattverträge schreiben Krankenkassen Wirkstoffe aus. Die Pharmahersteller geben Gebote ab. Mit dem günstigsten Anbieter schließen die Krankenkassen einen Rabattvertrag ab. Ärzte sollen dann nur diese rabattierten Medikamente verschreiben, bei denen es sich um Generika (Nachahmerpräparate) handelt. Rösler wolle jedoch durchsetzen, dass Kassenpatienten sich gegen Aufpreis auch andere als die vereinbarten Medikamente verschreiben lassen können, schreibt "Spiegel Online".
Damit würden aber für die Krankenkassen die Abnahmemengen für die rabattierten Arzneimittel schwerer zu kalkulieren. Durch diesen Unsicherheitsfaktor im Vertrag zwischen Krankenkasse und Arzneimittelhersteller könnte jedoch am Ende weit weniger Ersparnis in den Rabattverträgen stehen als bisher. Die Krankenkassen versprechen sich von Rabattverträgen Einsparungen bei gleichbleibender Qualität der Präparate.
Millionen Versicherte bekommen neue Arzneimittel
Ab dem 1. April werden sich Millionen Versicherte in Deutschland an neue Arzneimittel gewöhnen müssen, weil neue Rabattverträge etlicher gesetzlicher Krankenkassen in Kraft treten. Viele Patienten erfahren erst bei der Rezepteinlösung in der Apotheke, dass ihre Krankenkasse bestimmte Präparate für sie vorgesehen hat und deshalb ihre Medikation umgestellt werden muss. Darauf macht der Deutsche Apothekerverband (DAV) aufmerksam.
Röslers Sparpläne ärgern Pharmaindustrie
Für seine Sparpläne liegt Rösler im Streit mit der Pharmaindustrie. Der Minister will die Entscheidungsfreiheit der Konzerne bei den Preisen für patentgeschützte Medikamente einschränken. Diese Preise sollen nun in Verhandlungen mit den Krankenkassen festgelegt werden.

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