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Discountzertifikate und Bonuszertifikate 

Discountzertifikate

Discountzertifikate werden auf einzelne Aktien ausgegeben. Den Basiswert bildet also die Aktie eines Unternehmens. Jedoch zahlt der Käufer eines Discountzertifikats nicht den aktuellen Kurswert der Aktie. Stattdessen kann er das Zertifikat mit einem Abschlag auf den Kurswert kaufen. Im Gegenzug partizipiert der Zertifikatkäufer nicht unbegrenzt an Kursteigerungen der Aktie. Eine Obergrenze (sogenannter Cap) legt fest, bis zu welchem Wert der Anleger an Aufwärtsbewegungen der Aktie partizipiert. Am besten lässt sich die Funktionsweise eines Discountzertifikats an einem Beispiel erläutern:

Beispiel Discountzertifikat:
Die Aktie eines Unternehmens ist 50,- Euro wert. Eine Bank bietet ein Discountzertifikat auf die Aktie für 45,- Euro mit einem Cap von 57,- Euro an. Der Zertifikatkäufer bekommt "die Aktie" also mit einem Rabatt von 10 Prozent. Fällt der Kurs der Aktie jetzt um 10 Prozent hat der Zertifikatkäufer immer noch eine ausgeglichene Bilanz während der Aktionär bereits mit 10 Prozent im Minus ist. Bleibt der Aktienkurs dagegen auch am Laufzeitende unverändert bei 50,- Euro hat der Zertifikatkäufer ein Plus mehr als 11 Prozent gemacht während der Aktionär keinen Gewinn verzeichnen kann. Steigt hingegen der Aktienkurs auf 65,- Euro, so erhält der Zertifikatkäufer lediglich 57,- Euro am Laufzeitende ausgezahlt. Der Cap begrenzt in diesem Fall den Gewinn des Zertifikats während der Aktionär an der Kurssteigerung in voller Höhe verdient.



Durch den Cap wird der mögliche Kursgewinn eines Zertifikats nach oben begrenzt. Diese Gewinnbegrenzung ist der Preis, den Käufer von Zertifikaten für den Sicherheitspuffer zu zahlen haben, der ihnen beim Erwerb gegenüber der Aktie eingeräumt wird.

Bonuszertifikate

Der Basiswert von Bonuszertifikaten kann ebenfalls eine einzelne Aktie, aber auch ein Aktienkorb oder ein ganzer Aktienindex sein. Anders als beim Discountzertifikat bekommt man beim Bonuszertifikat keinen Rabatt. Allerdings gibt es hier auch keine Gewinnbegrenzung nach oben. Der Anleger partizipiert uneingeschränkt an der Entwicklung des Basiswertes.

Der Unterschied zur Investition in den Basiswert selbst ist die Bonuszahlung. Zum Ende der Laufzeit des Zertifikats kassiert der Anleger unter bestimmten Voraussetzungen einen Bonus. Hierfür darf der Kurs des Basiswertes nicht auf bzw. unter eine vorher festgelegte Grenze, die sogenannte Barriere, fallen. Es gibt auch eine Obergrenze, bei deren Überschreitung die Bonuszahlung wegfällt. Allerdings ist dies nicht ganz so schlimm, da der Anleger ja voll an der Entwicklung des Basiswertes partizipiert. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:

Beispiel Bonuszertifikat:
Die Aktie eines Unternehmens ist 50,- Euro wert. Das entsprechende Bonuszertifikat verspricht zusätzlich zum aktuellen Kurswert am Laufzeitende einen Bonus von 35 Prozent. Der Bonuslevel liegt demnach bei 67,50 Euro (35% von 50,- € = 17,50 + 50,- € = 67,50 €). Die Barriere liegt bei 38,- Euro. Fällt die Aktie jetzt auf maximal 39,- Euro, so erhält der Zertifikatkäufer am Laufzeitende den ursprünglichen Kurswert (50,- €) plus 35 Prozent Bonus (17,50 €), insgesamt also 67,50 Euro pro Zertifikat. Steigt der Wert über den Bonuslevel, etwa auf 80,- Euro, erhält der Anleger allerdings keinen Bonus. Darüber wird er sich allerdings nicht sonderlich ärgern, denn er kassiert mit 80,- Euro pro Zertifikat mehr als die 67,50 Euro, die mit Bonuszahlung maximal drin gewesen wären.



Bei dieser Betrachtung ist das Bonuszertifikat die bessere Aktie, könnte man meinen. "Wo ist da der Haken", wird sich der skeptische Anleger fragen. Die Kosten für das Zertifikat sind vergleichsweise gering. Der Herausgeber des Zertifikats verdient anfangs nur an der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs des Papiers, dem "Spread". Die eigentliche Finanzierung von Bonuszertifikaten erfolgt über die Dividendenzahlungen. Unternehmen schütten an ihre Aktionäre Gewinnbeteiligungen, Dividenden genannt, aus.

Da ein Zertifikat nur den Kurswert einer Aktie abbildet, selbst aber keine Aktie des jeweiligen Unternehmens ist, erhalten Zertifikatebesitzer auch keine Dividenden ausgeschüttet. Diese fließen dem Herausgeber des Zertifikats zu. Da die Zertifikate meist Laufzeiten von mehreren Jahren haben und die Dividenden jährlich ausgeschüttet werden, entgeht den Zertifikatkäufern einiges an Gewinnbeteiligung.

Wenn denn am Ende eine Bonuszahlung ansteht, ist die fehlende Gewinnbeteiligung ja noch zu verschmerzen. Bitter wird es allerdings, wenn innerhalb der Laufzeit die Barriere berührt oder gar unterschritten wird. Dann entfällt jegliche Bonuszahlung. Selbst wenn der Kurs des Basiswertes wieder über die Barriere steigt, bleibt der Bonus unweigerlich verloren. Das Zertifikat wird dann zur Aktie mit dem Unterschied, dass der unfreiwillige Aktionär weder auf Gewinnbeteiligungen hoffen kann noch sonstige Aktionärsrechte besitzt. Am Laufzeitende erhält er dann den aktuellen Kurswert der Aktie ausbezahlt. Da hilft nur das Hoffen auf einen ordentlichen Kursanstieg.

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