PKV mit guten Zahlen und einigen Problemen 

Die privaten Krankenversicherungen konnten sich 2009 dank eines starken Neugeschäfts über einen Zuwachs bei den Vollversicherten freuen. Laut den PKV-Geschäftszahlen 2009/2010 geht das allerdings auf die Versicherungspflicht in der PKV zurück. Das "Handelsblatt" berichtet derweil, dass die privaten Krankenversicherer planen, Vermittler mit Hilfe der BaFin besser zu kontrollieren.

Am Ende des Jahres 2009 versicherten die privaten Krankenversicherungen 8,81 Millionen Menschen voll. Mit 171.600 neuen Versicherten erreichte das Neugeschäft dabei das Doppelte des Vorjahres. Grund für diesen starken Anstieg sei aber der Einmaleffekt der neuen Versicherungspflicht. Die Versicherer rechnen allerdings auch für das nächste Jahr mit einem guten Neugeschäft, da die Gesundheitsreform den Wechsel zu privaten Versicherungen vereinfacht.

Vermittler verlangen hohe Provisionen

Das Neugeschäft sorgt allerdings nicht nur für gute Zahlen sondern auch für Sorgen. Da die Anzahl der Menschen, die sich privat versichern können, begrenzt ist, läuft das Kundengeschäft meist über gegenseitige Abwerbung. Dabei verlangen die Vermittler oft sehr hohe Provisionen. Die privaten Versicherer wollen das mit Hilfe der BaFin eindämmen.

Laut "Handelsblatt"-Berichten soll die BaFin entweder das Provisionsniveau begrenzen oder die Stornohaftung der Vermittler verlängern. Die Stornohaftung gewährleistet, dass Vermittler die Provision für einen Kunden zurückzahlen müssen, wenn dieser innerhalb eines Jahres kündigt. Eine verlängerte Haftung soll die Vermittler dazu zwingen, die Kunden besser zu beraten anstatt ihnen ein Produkt mit hoher Provision aufzudrängen.

Sorge vor EU-Aufsicht

Die Versicherer erreichten nicht nur beim Neugeschäft hohe Zahlen. Bei den privaten Zusatzversicherungen gab es 2009 einen Zuwachs um fast eine halbe Million Versicherungen. Der Wert liegt jetzt bei 21,48 Millionen Zusatzversicherungen. Auch die Beitragseinnahmen der privaten Kranken- und Pflegeversicherungen stiegen, es handelt sich für 2009 dabei um 21,12 Milliarden Euro.

Trotz dem wachsenden Geschäft haben die Versicherer noch weitere Sorgen. Die neuen Aufsichtssysteme der EU könnten zu sehr in ihr Geschäftsmodell eingreifen. Laut der "Ärzte Zeitung" sicherte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Privatversicherern jedoch bereits Unterstützung zu. Das ginge jedoch nur, wenn die Branche offen darüber sei, was für sie tragbar sei.