Die Einführung der Abwrack- oder Umweltprämie ist von einem vielstimmigen Chor der Kritiker begleitet worden. Folgende Bedenken wurden geäußert:
Die Abwrackprämie ist keine Umweltprämie
Bündnis 90/Die Grünen und die Umweltschutzverbände sagen: Auch wenn die Prämie die Anschaffung umweltfreundlicherer Fahrzeuge fördert, erweist sie der Umwelt trotzdem keinen Dienst. Bei der Herstellung eines Neuwagens, so rechnen die Umweltschützer, fallen mehr Schadstoffe an als das Altauto in Jahren in die Umwelt bläst.
Die Abwrackprämie fördert organisierte Kriminalität
Aufhänger dieser Kritik: Die Verschrottung des Altautos wird allein durch den Verschrottungsnachweis des Entsorgungsunternehmens nachgewiesen. Kein Problem für die organisierte Kriminalität, befürchten einige Kritiker der Abwrackprämie. Organisierte Autoschieber könnten über eigene Verschrottungsunternehmen Verschrottungsnachweise ausstellen. Sie könnten dem Besitzer zusätzlich Geld zahlen. Danach geht dieser mit dem Verschrottungsnachweis zum Autohändler und sein Altauto tritt die Reise ins Ausland an, wo es munter weiter fährt. Das wäre aber nicht im Sinne des Gesetzgebers. Erinnern wir uns: Offiziell heißt die Abwrackprämie Umweltprämie.
Die Abwrackprämie fördert vor allem den Kauf von Billigautos
Die Abwrackprämie lohnt sich nicht für Fahrer von Wagen der gehobenen Mittelklasse oder der Oberklasse. Doch gerade in diesen Fahrzeugklassen sind die deutschen Hersteller Premiumhersteller VW, BMW, Mercedes und Audi besonders stark. Wer aber jetzt schon einen Kleinwagen fährt, wird kaum nur wegen der Umweltprämie auf eine Oberklasselimousine umsteigen.
Im Segment der Kompaktwagen sind jedoch koreanische Hersteller stärker, Fiat und natürlichh die Renault-Tochter Dacia. Sie wirbt derzeit im Fernsehen damit, dass ihr Kompaktwagen Sandero inklusive Umweltprämie schon ab 5000 Euro zu haben ist. Auch die Einsteigermodelle von Fiat und Ford, Seicento und Ka liegen in dieser Preisklasse. Mit solchen Preisen können die Neuwagen der Billighersteller durchaus in Konkurrenz zu gut erhaltenen Gebrauchtwagen gehen.
- 5. Januar 2009-
