Was tun gegen den Verkauf von Immobilienkrediten? 
Die Immobilienkrise in den USA hat auch deutsche Kreditnehmer aufgeschreckt: Was passiert eigentlich, wenn der eigene Kredit von einem internationalen Finanzinvestor aufgekauft wird und dieser dann plötzlich vor der Tür steht, mit der Forderung nach sofortiger Tilgung? Kann man sich dagegen schützen?
Der Handel mit Verbraucherkrediten erfreut sich zunehmender Beliebtheit, denn er ermöglicht den Banken, ihre Bilanzen zu sanieren und sich so günstig zu refinanzieren. Dies ist international üblich und auch normalerweise für die Kunden ungefährlich. In der Regel merken sie von dem Verkauf gar nichts, da auch der neue Besitzer den Kredit weiterlaufen lässt und er weiter von der alten Bank verwaltet wird.
Problematisch wird der Handel erst dann, wenn ein Käufer nicht den Kredit, sondern die Immobilie will. Das sind dann meist keine Banken, sondern Finanzinvestoren, die den Wert der beliehenen Immobilie möglichst schnell eintreiben wollen. Dann könnte es zu den plötzlichen Zwangsverkäufen kommen, vor denen sich die Verbraucher zu Recht fürchten.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat jüngst die Baden-Württembergische Bank, die ING-DiBa, die Deutsche Kreditbank (DKB), die Volksbank Allgäu-West und die Westdeutsche Immobilienbank abgemahnt, weil sie Klauseln in die Darlehensverträge schreiben, mit denen die Verbraucher pauschal in Forderungsverkäufe einwilligen.
Dies hält der vzbv schon nach heutiger Rechtslage für rechtswidrig – aus mehreren Gründen. Erstens unterwanderten sie das Vertrauensverhältnis in die Bank, zweitens sorgen sie für Vertragsunsicherheit und drittens werde durch die Klausel faktisch das Bankgeheimnis abgeschafft, denn der Kunde willigt in die Weitergabe seiner Daten an den potentiellen Investor ein.
Doch selbst wenn ein Finanzinvestor mit Zwangsverkauf droht, können sich die Kreditnehmer, vor allem wenn sie zuverlässig ihre Raten überweisen, dagegen wehren. Das betonte auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in einer Stellungnahme zur Kreditmarktkrise. Sie will trotzdem den Schutz von privaten und kleingewerblichen Kreditnehmern vor Kreditverkäufen verbessern und hat dazu ein Bündel von Maßnahmen vorgeschlagen. Die meisten davon werden von der CDU/CSU mitgetragen und könnten noch in das Risikobegrenzungsgesetz Eingang finden, dessen Novellierung zur Zeit im Bundestag beraten wird.
Wie sich Kreditnehmer nach geltendem Recht gegen Zwangsvollstreckungen zur Wehr setzen können und welche Neuerungen geplant sind, hat die Banktip-Redaktion in diesem Ratgeber zusammen getragen. Dabei geht es um Probleme, die mit der Grundschuldeintragung zusammen hängen, um ein mögliches Verkaufsverbot sowie um Informations- und Kündigungsrechte.
