| Der Bauspargedanke |
Der Bauspargedanke entstand zu Beginn der Industrialisierung Ende des 18. Jahrhunderts in England. In den industriellen Ballungsgebieten herrschte akute Wohnungsnot. Deshalb kam man auf die einfache Grundidee des Bausparens. Die Bausparer verbinden sich zu einer Gemeinschaft, um sich gegenseitig bei der Verwirklichung ihrer Bauwünsche zu helfen. Das Bausparen basiert auf dem Gedanken der Selbsthilfe. Die Bausparkassen schließen die Bausparer zu einer Selbsthilfegemeinschaft zusammen, die die Gelder für die Gewährung von Bauspardarlehen aus eigener Kraft aufbringen.
Die Bausparidee lässt sich an folgendem Beispiel veranschaulichen:
- Für den Bau eines Hauses werden beispielsweise 50.000 Euro benötigt. Wenn jemand jährlich 5.000 Euro sparen kann, würde es genau 10 Jahre dauern, bis er sein Ziel erreichen kann. Schließen sich nun aber 10 Bausparer zusammen und jeder von ihnen spart seine 5.000 DM in einen Topf, so kann bereits am Ende des ersten Jahres der erste von ihnen 50.000 Euro zugeteilt bekommen und stolzer Hausbesitzer sein.
Im zweiten Jahr bringen dann noch 9 Sparer jeweils 5.000 Euro ein, wobei der erste Hausbesitzer neben den Zinsen auch seinen Tilgungsbeitrag von 5.000 Euro aufbringt. Am Jahresende sind wieder 50.000 Euro beisammen und der zweite kann bauen. Dieses Verfahren setzt sich in der beschriebenen Weise fort. In diesem Beispiel kommt derjenige, der als letzter bauen kann nicht schlechter weg. Hätte er von Anfang an alleine gespart, so hätte er erst nach 10 Jahren sein Ziel erreicht und im Durchschnitt haben alle Bausparer nur 5,5 Jahre Ansparzeit zurückgelegt.
