| Provision für Vertreter |
Wenn Sie sich von einem Versicherungsvertreter beraten lassen, muss Ihnen klar sein, dass er nicht davon lebt, Sie neutral und objektiv zu beraten, sondern davon, dass er Provision für die Vermittlung von Versicherungs-Policen kassiert. Hinzu kommt, dass viele Vertreter unter einem enormen Druck arbeiten. Oft bekommen sie nämlich einen Vorschuss für die erwarteten Provisionen. Bleiben die Vertragsabschlüsse hinter den Erwartungen zurück, hat der Vertreter schnell Schulden bei der Versicherung.
Der Provisionsdruck lastet aber nicht allein auf den selbständigen Versicherungsverkäufern. Auch die festangestellten müssen Erfolge vorweisen. Sie bekommen ein festes Gehalt, das intern durch die Anzahl der vermittelten Verträge gerechtfertigt werden muss.
Im Übrigen entscheidet nicht die Anzahl der Verträge die Höhe der Provisionen, sondern vor allem die Art der abgeschlossenen Police. Besonders profitabel für die Vermittler sind Kapitallebensversicherungen, bei denen sie je nach Versicherungssumme, Provisionen von bis zu 2.000 Euro kassieren können. Es überrascht deshalb nicht, dass es in Deutschland 90 Millionen Lebensversicherungen gibt, also mehr abgeschlossene Policen als Einwohner. Dabei sind Kapitallebensversicherungen für viele Kunden die falsche Anlage. Die Rendite wäre mit anderen Anlageformen oft höher und für den Todesfall kann man sich auch günstiger mit einer Risikolebensversicherung absichern.
Weniger beliebt bei den Vertretern ist die private Haftpflichtversicherung, denn hierbei sind die Provisionen nur mager. Kein Wunder also, dass nur ein Drittel der Deutschen eine solche Versicherung abgeschlossen haben. Und das, obwohl die private Haftpflicht eigentlich eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt ist.
