Es könnte der schlimmste Streik in der Geschichte von Lufthansa werden. Die Flugbegleiter weiten ihre Arbeitsniederlegung aus. Allein heute sind davon 113.000 Passagiere und 929 Flüge betroffen.
Die Kabinengewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat ihre Mitglieder aufgerufen, in der Zeit von 4.30 Uhr bis 23.00 Uhr an den Standorten Frankfurt und Düsseldorf sowie von 4.30 Uhr bis Mitternacht in München ihre Arbeit niederzulegen.
Die Lufthansa reagierte mit einem Sonderflugplan für den Streikzeitraum auf der Internetseite LH.com. Passagiere, die ihre Verbindungsdaten registriert haben, werden per E-Mail und SMS über den Status ihrer Buchungen informiert. Zudem können sich Kunden in Deutschland unter der kostenfreien Service-Hotline unter 0800 850 60 70 informieren.
Banktip.de rät Betroffenen, als späteren Nachweis Belege zu sammeln. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zwar entschieden, dass es für durch Streik annullierte Flüge keine Ausgleichszahlungen an den Reisenden gibt, aber ausgeschlossen werden kann dies trotzdem nicht (Az.: X ZR 138/11, X ZR 104/13, X ZR 121/13). Die Fluggesellschaften müssen nachweisen, alles Zumutbare getan zu haben, um die Auswirkungen des Streiks zu vermeiden. Dazu zählt unter anderem auch, sich schnellstmöglich um eine Ersatzbeförderung zu kümmern. Bei Flügen innerhalb Deutschlands kann auch auf Bahn oder Bus zurückgegriffen werden.
Laut Lufthansa sind vom Streik aktuell folgende Flüge nicht betroffen – mit Group Airlines Germanwings, Eurowings, Lufthansa CityLine, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines. Flüge von und nach Frankfurt, München und Düsseldorf, die von Group Airlines laufen, sind von dem Streikaufruf ebenfalls nicht betroffen. Der Flugbetrieb an den Hubs Zürich, Wien und Brüssel findet planmäßig statt.
Die Tarifverhandlungen für die rund 19.000 Flugbegleiter gehen bereits über zwei Jahre. Gestritten wird über das komplexe Lufthansasystem zu den Betriebs- und Übergangsrenten. Werden sich beide Seiten nicht einig, will Ufo diesen Streik eine Woche lang durchziehen, voraussichtlich bis diesen Freitag.
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