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Studie: Deutsche Banken digital nicht fit 

Ob Girokonto, Kreditkarte oder Investment: Deutsche Banken bieten heute die einfachen Privatkundenprodukte meist auch online an. Bei komplexen Finanzprodukten hinken sie jedoch hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Retail Banking-Studie der Unternehmensberatung Roland Berger.

Die alarmierende Kernaussage dieser Studie lautet: Retail Banken könnten bis zu 30 Prozent ihrer Erträge an digitale Wettbewerber verlieren, wenn sie nicht selbst online aktiv werden.

Die Branchenexperten von Roland Berger haben für die Studie europaweit 65 Banken unter die Lupe genommen, darunter neun deutsche Finanzinstitute.

"Wenn es um Kontoeröffnungen oder Kreditkartenanträge über Online- oder Mobile-Kanäle geht, haben deutsche Banken ein besseres Leistungsspektrum als europäische Banken", sagt Wolfgang Hach, Partner von Roland Berger. Allerdings würden hohe regulatorische Anforderungen, manuelle Prozesse und veraltete Systeme eine schnelle Abwicklung erschweren – besonders bei komplexeren Geschäften wie beispielsweise Kredit- oder Versicherungsverträgen.

"Die Banken kommen unter Druck, denn Kunden erwarten die gleiche schnelle, flexible und zuverlässige Abwicklung ihrer Geschäfte wie bei Online-Händlern", ergänzt Co-Autor Sebastian Steger.

Es entsteht der Eindruck, dass das Interesse an Online-Kunden nicht besonders hoch ist. So würden nur rund 45 Prozent der deutschen Banken permanent das Online-Verhalten ihrer Kunden analysieren. Wechsle der Kunde von der Filiale zum Online-Banking, würden die vorhandenen Daten auch kaum weiterverwendet.

"Der Zugang zu digitalen Technologien ist nicht das Problem. Die Banken kämpfen vielmehr mit Widerständen innerhalb der Organisation, Bestehendes zu verändern", so Hach.

Laut Studie sei schnelles Handeln bei deutschen Banken vonnöten, denn neue branchenfremde Wettbewerber würden innovative Angebote aus einer Hand anbieten. In FinTech-Unternehmen würden heute schon weltweit mehr als 10 Milliarden Dollar jährlich investiert (Stand Ende 2014).

"Durch die digitalen Geschäftsmodelle der neuen Wettbewerber könnten europäische Banken zwischen 20 bis 30 Prozent ihrer Erträge sowie den Zugang zu online-affinen Kunden verlieren, wenn sie nicht reagieren", warnt Hach.

Die Experten empfehlen daher, sich ruhig mal bei den "digitalen Playern" umzuschauen und vor Kooperationen nicht zurückzuschrecken.

Foto: ©nmedia/Fotolia

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