Geldanlagen im Ausland 

Vermögen im Ausland anlegen

Ein beliebtes Klischee des wohlhabenden Steuersparers sind seine dicken Auslandskonten. In so genannten "Steueroasen" werfen demnach Vermögen fleißig Gewinne ab, die dem deutschen Fiskus vorenthalten werden sollen. Es gibt natürlich auch legale Auslandsanlagen, die sich in puncto Rendite und Steuern lohnen und auch noch für Anleger mit kleinerem Budget geeignet sind. Welche Möglichkeiten es gibt und welche steuerlichen Folgen sie haben, hat die Banktip-Redaktion in diesem Ratgeber zusammengestellt.

Grundsätzlich gibt es im Ausland die gleichen Anlagemöglichkeiten wie in Deutschland auch. Da die deutsche Gesetzgebung einen freien Kapitalverkehr vorsieht, darf jeder sein Geld anlegen, wo er mag. Die am häufigsten gewählten Formen sind Fondsinvestitionen, Immobilienkäufe, Aktienerwerb sowie Staats- und andere Anleihen.

Der wichtigste Rat ist wohl, sich bei den Planungen, Geld im Ausland anzulegen, nicht vorrangig von steuerlichen Erwägungen leiten zu lassen – auch wenn diese eine Rolle spielen sollten. Wichtiger sind erstens die Stabilität des Zielmarktes und der jeweiligen Anlageform und zweitens die Renditeerwartungen, die sich an die Investition knüpfen. Die Entscheidung für eine bestimmte Anlageform sollte sich – ebenso wie bei Investitionen im Inland – nach den persönlichen Sicherheits- und Renditebedürfnissen richten.

Wenn man die Dienste einer Vermögensverwaltung oder eines Wertpapierhändlers außerhalb Deutschlands in Anspruch nehmen will, ist normalerweise ein Bankkonto im entsprechenden Land notwendig. Achten sollten Anleger auf den Einlagesicherungsfonds der erwählten Bank. Die Mindestgrenze für Banken im Euroraum beträgt 20.000 Euro mit zehn Prozent Selbstbehalt – höhere Summen sind unter Umständen bei einer Insolvenz der Bank nicht abgedeckt.

Da kaum ein Privatanleger ausreichend über die verschiedenen Finanzplätze und Märkte der Welt Bescheid weiß, um sinnvolle Investitionsentscheidungen zu treffen, wird man sich in der Regel an die eigene Bank oder eine Vermögensverwaltung wenden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, etwa über Online-Brokerage selbst bei einem Makler irgendwo auf der Welt Aktien oder andere Produkte zu ordern. Schließlich finden sich in den Angeboten der Fondsgesellschaften verschiedene Auslandsanlagen, entweder als Regionalfonds oder als Teil eines branchenspezifischen Portfolios.