Rezension: Wie finanziere ich mein Studium? 

 

Buchrezension von Antje RitterZum Wintersemester 2013/2014 zählte das Statistische Bundesamt rund 2,6 Millionen Studierende, darunter auch Studienanfänger, an den Hochschulen. Laut dem Förderbericht der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nahmen 2013 knapp 33.000 Studenten den KfW- Studienkredit auf. Für sie ist das Studium ohne finanzielle Hilfe nicht bezahlbar. Doch welche Kosten müssen Studenten überhaupt stemmen? Wo bekommen sie Vergünstigungen und wie kommt überhaupt Geld auf das Studentenkonto? Um das zu klären, gaben die Verbraucherzentralen einen Ratgeber heraus. Banktip las das Buch "Clever studieren". Der erste Gedanke, der mir zu diesem Buch einfällt, ist: Hätte es das nicht zu meiner Studienzeit geben können? Es hätte mir unzählige Stunden der Internetrecherche erspart. Da dem leider nicht so war, dürfte es die Studenten von heute umso mehr freuen, dass das Buch nun auf dem Markt ist. Das Buch beschreibt auf 200 Seiten alle wichtigen Punkte zur Finanzierung eines Studiums. Zunächst zählt Autorin Sina Groß die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten eines Studenten auf. Hier wird zwar von Durch­schnittswerten ausgegangen, aber diese zeigen deutlich auf, dass ein Studentenleben nicht so günstig ist, wie viele denken. "Studieren ist ein teurer Spaß. Teuer machen es jedoch nicht nur Studiengebühren, sondern vor allem die hohen Lebenshaltungskosten."

 

Wie viel Geld braucht ein Student monatlich?


Studierende brauchen demnach durchschnittliche 720 Euro zum Leben. Dazu zählen Miete, Nebenkosten, die Krankenversicherung (die Tarife können auf Banktip berechnet werden), Lebensmittel, Kleidung und Fahrtkosten. In diesem Betrag fehlen jedoch Ausgaben für die Freizeit, wie etwa Kino oder ein Kneipenbesuch. Addiert man diese Kosten dazu, erhöht sich der monatliche Bedarf auf 800 Euro. Doch woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen?

"Clever studieren" zeigt unterschiedliche Möglichkeiten auf und erörtert dabei die Vor- und Nachteile der Finanzierungsarten. Da wäre das BAföG. Dieses wird bewilligt, wenn die Eltern des Studenten finanziell nicht in der Lage sind, die Kosten für das Studium zu übernehmen. Laut dem Sta­tistischen Bundesamt bezogen 2013 rund 440.000 Studierende an deutschen Universitäten die Ausbildungsförderung vom Staat. Hier wird deutlich, dass nicht jeder die Förderung erhält. Doch was können die Studenten tun, die keine staatliche Förderung erhalten?

Gibt es Alternativen zum BAföG?


Auch hierfür gibt das Buch der Verbraucherzentrale Antworten. Häufig wird das BAföG abgewiesen, wenn die Eltern zu viel Geld verdienen. Diese müssen ihre Kinder dann finanziell unterstützen.  "Da mehr als 90 Prozent der Studierenden in Deutschland finanziell von ihren Eltern unterstützt werden, sind diese Unterhaltszahlungen die wohl wichtigste Säule der Studienfinanzierung."

Zudem gibt das Buch einen Überblick, was Studierende tun können, wenn die Eltern nicht zahlen. Auch können sich Eltern informieren, wie lange sie zahlen müssen und wo sie finanzielle Entlastungen erhalten, damit sie ihr Kind unterstützen können. "Um Eltern finanziell zu entlasten, zahlt ihnen der Staat in der Regel Kindergeld oder räumt Steuerfreibeträge ein, bis der Nachwuchs volljährig ist."

Neben den oben genannten, gängigen Finanzierungsmethoden, geht der Ratgeber "Clever studieren" auch auf andere Finanzierungsmöglichkeiten ein. Dazu gehört das Jobben oder auch Stipendien, wie auch Kredite von der KfW oder den Sparkassen. Das Buch bietet dazu einzelne Kapitel an und erklärt in diesen, was Studierende beachten müssen. Bei den Studienkrediten werden alle Arten erklärt. Auch weist die Verbraucher­zentrale darauf hin, auf welche Fakten bei der Kreditaufnahme besonders geachtet werden sollte.

Darf ein Student Jobben?


Im Kapitel zum Thema Jobben werden zunächst alle Arten der Arbeit, die während des Studiums möglich sind, erklärt. "Clever Studieren" beant­wortet auch die Fragen, die sich Studenten stellen, wenn sie während des Studiums eine Arbeit aufnehmen: "Wie viel darf ich nebenbei arbeiten? Kann ich als Student einen Minijob annehmen? […] Und welche Auswir­kungen hat das Jobben auf die Steuerpflicht?" Ein echtes Highlight des Ratgebers ist das Kapitel zu den Stipendien. Neben den Hinweisen, auf was es zu achten gilt, stellt die Verbrauchzentrale viele Stiftungen vor, inklusive Anschrift. Dabei reicht die Bandbreite von politischen Stiftungen bis hin zu religiösen oder Firmenstipendien. Bei den einzelnen Stiftungen erklärt der Ratgeber zudem, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine Förderung zu erhalten. Auch welche Unterlagen ein Student einreichen muss ist hier Thema

Stipendien aufgelistet


"Viele Studenten bewerben sich nicht um ein Stipendium aus der irrigen Vorstellung heraus, das sei nur etwas für Streber oder Leute mit Einser-Abitur. Doch entgegen der landläufigen Meinung werden nicht ausschließlich Hochbegabte gefördert. […] Um überhaupt in Betracht zu kommen, müssen Bewerber zuallererst einigen Papierkram bewältigen und dabei die formalen Kriterien einhalten. Wer die nicht beachtet, kassiert schnell eine unnötige Absage."

Die beiden letzten Kapitel beschäftigen sich zum einen mit dem Thema, unter welchen Umständen und ob überhaupt, Studenten Sozialleistungen, wie etwa Hartz IV oder Wohngeld wie auch den Wohnberechtigungsschein erhalten können. Zum anderen zeigt es auf, welche Ermäßigungen ein Student erhalten kann. Dazu zählen zum Beispiel Fahrtkosten, der Rund­funkbeitrag oder auch Kontogebühren.

Ein Muss für Studenten


Der Ratgeber ist – wie anfangs erwähnt - sehr empfehlenswert. Nicht nur das er leicht verständlich geschrieben und übersichtlich gestaltet ist, er bietet zudem viele Informationen, die in finanzieller Hinsicht für ein Studium wichtig sind. Er richtet sich an Studenten, Studienanfänger, Menschen, die ein Studium aufnehmen wollen, als auch an die Familien, die ihren Spross an der Universität finanziell unterstützen wollen.

Die fünfte Auflage des Buches erschien 2014 und kostet 12,90 Euro plus Versandkosten. Es ist auf der Seite der Verbraucherzentralen erhältlich. ISBN: 978 – 3 – 86336 – 046 – 7.

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